Schrobenhausen - Bernie Sanders ist Kult. Seine Anhänger wissen das schon lange, doch spätestens seit der Inauguration des neuen US-Präsidenten Joe Biden kennen (und feiern) den Senator aus dem Bundesstaat Vermont noch ein paar Leute mehr. Sein "grumpy chic" (miesepetriger Stil), mit Funktionsjacke und Woll-Fäustlingen, löste nicht nur in den USA einen neuen Modetrend aus - die Handschuhe sind restlos ausverkauft -, sondern sorgte vor allem für einen riesigen Internet-Hit. Der hat jetzt auch Schrobenhausen erreicht.
Bernie Sanders, zu jeder Zeit und an jedem Ort. Ob vor berühmten Sehenswürdigkeiten auf Plattencovern, Filmplakaten oder Gemälden, in Sportstadien, TV-Shows und historischen Szenen: Im Netz wurde sich in den vergangenen Tagen ein regelrechter Spaß daraus gemacht, den 79-Jährigen in den ungewöhnlichsten Kontexten zu platzieren.
Auch nach Schrobenhausen hat es Sanders nun geschafft, wie Einträge in den sozialen Medien der vergangenen Tage belegen. Da sitzt der linke Demkorat zum Beispiel als kritischer Beobachter auf der Auswechselbank bei einem Spiel der Green-Devils-Damen. Oder er wartet im Sig-Biergarten geduldig darauf, bis die Kneipe nach dem Lockdown wieder öffnet. Die Schrobenhausener Band Jeff Vader begrüßt den 79-Jährigen sogar als neues Mitglied, das aber nicht wirklich spielen will. "Nobody likes Keyboards" steht mit einem Augenzwinkern darunter.
Und ja, auch ins politische Schrobenhausen wurde Sanders von einem User verfrachtet. Stellt sich nur noch die Frage, was wohl spannender ist: die Inauguration eines US-Präsidenten oder eine konstituierende Sitzung des Schrobenhausener Stadtrats?
SZ
Artikel kommentieren