Rohrbach
Der Baum des Anstoßes

Anton Moosmayr übertölpelt die Rohrbacher Verwaltung – und entschuldigt sich dafür

11.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:52 Uhr

Rohrbach (pat) Deutliche Kritik haben in Rohrbach die Räte der Freien Wähler am resoluten Vorgehen von Anton Moosmayr (Bürgergemeinschaft) geäußert. Anton Kiermeier und Helmut Schalk griffen Moosmayr kräftig an, da dieser einen auf öffentlichem Grund stehenden Baum kurzerhand fällen und die etwa einen Quadratmeter große öffentliche Fläche in der Ehaftstraße (Baugebiet Schelmengrund) kurzerhand pflastern ließ – angeblich ohne die Verwaltung und die Gemeinderäte zu informieren.

Moosmayr rechtfertigte sich zunächst, indem er erklärte, dass der Baum an dieser Stelle – also nahe der Einfahrt in die Garagen eines von ihm gebauten Mehrparteienhauses – schlichtweg nichts verloren habe. „Das ist eine Fehlplanung“, sagte er. Und ignorierte damit, dass es dennoch keinesfalls rechtens ist, einen im Bebauungsplan festgesetzten und auf öffentlichem Grund gepflanzten Baum einfach ohne Rückfrage entfernen zu lassen. Die Freien Wähler sprachen von einem Präzedenzfall, der hier geschaffen würde, wenn nichts unternommen werde. „Da kann ja jeder daherkommen, dass ihm irgendein Baum oder was anderes nicht passt – und es einfach entfernen“, brachte Kiermeier das Grundsatzproblem auf den Punkt.

Im Gemeinderat wurde das Thema hitzig debattiert. Am Rande der persönlichen Beleidigung. Und letztlich an den Bauausschuss verwiesen, der sich tags darauf eingehend mit den Fakten beschäftigte. In der Zwischenzeit waren bereits weitere Details zu dem Vorgang bekannt geworden. Bürgermeister Peter Keck (SPD) war mit der Entscheidung zwar keineswegs glücklich. „Aber ich habe mich durch Moosmayrs sehr entschiedenes Auftreten schlichtweg übertölpeln lassen“, räumte er ein. Auch Bautechniker Georg Meurer wusste vom Vorgang. „Das ist nicht korrekt gelaufen. Wir haben einen Fehler gemacht“, sagte er.

Allerdings zeigte sich im Bauausschuss auch Moosmayr als durchaus reuiger Sünder. Der BGR-Rat räumte ein, dass sein Vorgehen nicht korrekt gewesen sei und er dadurch die Verwaltung zu Unrecht in ein negatives Licht gerückt habe. „Das bedauere ich – und entschuldige mich hiermit.“

Das weitere Vorgehen wurde danach ausgiebig diskutiert. Letztlich beschlossen die Räte, dass der Baum nicht wieder gepflanzt werden muss und die Fläche gepflastert bleiben darf. Allerdings bei einer Auflage: Moosmayr hat die Kosten für einen neuen Baum, der an einer anderen, geeigneten Stelle gepflanzt wird, zu tragen.