Hilpoltstein
Der Trauergarten als Ort der Ruhe

Den Tot eines Menschen zu verarbeiten Bedarf der Hilfe – Andreas Ammon bittet um Spenden

11.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:52 Uhr

Trauergespräche: Andreas Ammon, der Leiter des Hilpoltsteiner Auhofs, steht einem Bewohner tröstend zur Seite - Foto: Auhof

Hilpoltstein (HK) Menschen mit einer geistigen Behinderung trauern besonders intensiv. Das ist die Beobachtung der Mitarbeiter am Hilpoltsteiner Auhof. Was den Bewohnern des Auhofs fehlt, ist jedoch ein Rückzugsort, an dem sie den Verstorbenen gedenken können.

Mit einem interessanten Projekt möchte man dieser Not begegnen.

Viele der Bewohner des Auhofs sind über 50 Jahre alt. Immer mehr kommen in das Rentenalter. Tod und Sterben gehören dazu, eine Erfahrung, die auch die Bewohner des Auhofs machen. Wenn Großeltern, Eltern oder gar Mitbewohner sterben, braucht es auch im Auhof eine intensive Auseinandersetzung mit diesem Thema, damit die Menschen ihre Trauer verarbeiten können. In der Einrichtung gibt es verschiedene Rituale wie Trauergottesdienste, bei denen Mitbewohner Abschied nehmen können, Trauerandachten und individuell gestaltete Trauerecken in den Wohnbereichen der Betroffenen.

Die Bewohner haben aber keinen Ort an den sie, gleich einem Friedhof, gehen können, um den Verstorbenen zu gedenken und sich zu erinnern. Sie können auch nicht zu dem Friedhof fahren, um den Verstorbenen am Grab zu besuchen, denn häufig sind die ehemaligen Bewohner an den Heimatorten der Eltern in ganz Deutschland beerdigt worden.

Deshalb möchte man auf dem Auhofgelände einen Trauergarten gestalten, den die Bewohner und die Mitarbeiter immer besuchen können. Zum Beispiel durch das Herstellen eines Erinnerungssteines können die Bewohner den Trauergarten mitgestalten und so ihren Schmerz verarbeiten. Ein barrierefreier Zugang, Bänke und eine ansprechende Bepflanzung sollen zur Ruhe und zur Erinnerung einladen.

Rund 10 000 Euro sind laut Auhofleiter Andreas Ammon nötig, um das Projekt verwirklichen zu können. Spätestens im Frühjahr will man mit den Arbeiten beginnen. Was noch fehlt, sind die finanziellen Mittel, weshalb der Auhof um Spenden bittet.

Seit über 60 Jahren bietet der Auhof Menschen mit geistiger Behinderung eine Heimat. Von derzeit 372 Wohnplätzen wurden in den letzten 15 Jahren kontinuierlich bereits 60 Wohnplätze in Außenwohngruppen dezentralisiert, weitere 72 Wohnplätze entstehen.

Spenden an die Rummelsberger Diakonie bei der Evangelischen Bank unter IBAN: DE47 5206 0410 0202 5010 15 und BIC: GENODEF1EK1. Stichwort für die Spende ist „Trauergarten Auhof“.