Greding
Der alte Vorstand bleibt

Altmühl-Jura verzichtet bei der Wahl der Führung erstmalig auf das Wechselprinzip

26.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:26 Uhr

Greding/Beilngries (DK) Der Vorstand des Vereins Altmühl-Jura mit dem Gredinger Bürgermeister Manfred Preischl an der Spitze ist bei der Jahresversammlung in Greding komplett wiedergewählt worden. Das wurde bislang anders gehandhabt.

Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) des europäischen Leader-Förderprogramms rückt erstmals von ihrem bis dato üblichen Wechselprinzip nach jeweils drei Jahren ab. Das lässt sich durchaus als gutes Zeichen werten, denn der Grund hierfür ist das gelungene Zusammenwachsen beider Teile von Altmühl-Jura.

Früher gab es zwei Gruppen: einmal die Jura-2000-Gemeinden mit Greding, Beilngries, Berching, Breitenbrunn und Dietfurt, die zweite waren die Limes-Gemeinden. Diese beiden LAGs schlossen sich 2008 zusammen. Zunächst notgedrungenermaßen, da beide den Förderern der EU jeweils zu klein für eine eigene Leader-Intitiative waren. Doch damit prallte nun eine eher städtische auf eine ländliche Gruppe. Letztere befürchtete, hier ins Hintertreffen zu geraten, und setzte durch, dass der Vorsitz alle drei Jahre wechseln solle.

Bis 2014 wurde dies auch so gehandhabt. Dann kippte Altmühl-Jura diesen Beschluss. Der Verein "hat sich gut entwickelt, es sind alle Bedenken aus der Welt geschafft", erklärte die Kindinger Bürgermeisterin Rita Böhm jetzt in der Versammlung in Greding am Montagabend. "Wir fühlen uns nun auf Augenhöhe", betonte sie als Vertreterin der einstigen Limes-Gemeinden. Dazu habe auch die enge Zusammenarbeit in den Bürgermeisterrunden entscheidend beigetragen.

Böhm selbst war bis zu der entscheidenden Versammlung vor drei Jahren Vorsitzende und wurde dann von ihrem Gredinger Bürgermeisterkollegen Manfred Preischl (Foto) abgelöst. Dessen dreijährige Amtszeit endete nun zwar, doch durfte er sich dank der Neuregelung zur Wiederwahl stellen. Ebenso sein Stellvertreter Andreas Brigl, der Bürgermeister von Titting, sowie Josef Schneider als Kassier und Elisabeth Riegler als Schriftführerin. Prompt wurden sie alle einstimmig bestätigt. Selbst die Kassenprüfer Josef Kellermeier und Franz Stephan können ihre Arbeit weiterhin erledigen.

Trotzdem gab es im personellen Bereich ein paar Dinge nachzujustieren. Denn Gerlinde Delacroix und Oliver Kuhn müssen den Lenkungsausschuss verlassen - sie hätten ihm als direkte Stellvertreter der Bürgermeister aus Berching und Dietfurt gar nicht angehören dürfen. In einer gesonderten Mitgliederversammlung sollen nun ihre Nachfolger bestimmt werden. Auch finanziell galt es, an Stellschrauben zu drehen, was die Verteilung des Geldes auf die verschiedenen Entwicklungsziele anbelangt. Zwei Berchinger Projekte beanspruchten mehr Mittel als gedacht, sie wurden nun einstimmig von anderen Bereichen abgezwackt, die weniger benötigten als gedacht. "Hier bleibt immer noch genügend Handlungsspielraum", so Preischl. Insgesamt ist der Fördertopf recht gut ausgeschöpft. Die Gesamtkosten der Projekte betragen 2,78 Millionen Euro, fast 987 000 Euro sind über Förderungen abgedeckt. Im Vergleich dazu nimmt sich die eigene Kasse bescheiden aus. Hier hat man im vergangenen Jahr gut 170 000 Euro bewegt, wie Kassier Josef Schneider vortrug, den größten Betrag beanspruchte das LAG-Management mit 68 500 Euro. Auf dem Konto befanden sich zum Jahresende 37 600 Euro.

Seinen Rückblick begann Preischl mit einem der Höhepunkte des Vereinsjahrs: dem Altmühl-Jura-Halbmarathon in Beilngries mit mehr als 300 Teilnehmern. Es habe sich bewährt, die Route vom Kanal in die Stadt zu verlegen, sagte er, so konnte man weitaus mehr Zuschauer anlocken. Der Lauf findet heuer am Samstag, 21. Oktober, in Greding statt. Die LAG hält auch Kontakt zur großen Politik im Freistaat, auf der Grünen Woche in Berlin schaute der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner vorbei, den Neujahrsempfang von Altmühl-Jura bereicherte die Umweltministerin Ulrike Scharf (beide CSU). 2018 findet der Empfang in Kinding statt, diesmal wird bischöflicher Besuch angesagt sein. Die Juralympics in Beilngries im Mai - sie sollen kommendes Jahr in Greding stattfinden - oder der E-Day in Altmannstein im Juni bildeten weitere Höhepunkte des Vereinsjahrs. Über derlei Veranstaltungen informiert außerdem eine Broschüre, die Altmühl-Jura jedes Jahr herausgibt.

‹ŒArchivfoto: Fabian Rieger