Hagenhill
Den Wald nachhaltig bewirtschaften

Bildungsprogramm für Forstbesitzer in Hagenhill gestartet

02.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Förster Dieter Pasiziel (rechts) vom Forstrevier Adelschlag, erklärte den Waldbesitzern während einer Exkursion das richtige Auslichten von Jungpflanzen, um einen stabilen Wald nachhaltig zu erreichen. - Foto: Danhauser

Hagenhill (DK) Ein Bildungsprogramm Wald (BIWA) bietet derzeit das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt (AELF) und die Waldbesitzervereinigung Altmannstein an. 25 teilnehmende Waldbesitzer lernen Wissenswertes zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ihrem Waldeigentum.

Aus dem ganzen Landkreis Eichstätt sowie aus den angrenzenden Gemeinden kommen die Waldbesitzer zu dem Intensivkurs über ihre Entscheidungs- und Handlungskompetenzen in Hagenhill. An sieben Abenden sowie in vier Exkursionen wird den Teilnehmern Wissenswertes zu verschiedenen Themen, wie "Der Wald in Zahlen", "vom Samen zum Baum", "Professionell im Wald arbeiten, "Arbeitstechnik, Arbeitssicherheit" und "Finanzielle Unterstützung der Waldbesitzer", übermittelt.

Zu Beginn des Bildungsprogrammes begrüßte Roland Beck, Bereichsleiter Forst im AELF Eichstätt, die Waldbesitzer in Hagenhill. Die Vorträge werden alle von staatlichen Förstern aus den verschiedenen Forstrevieren des Landkreises geleitet. So stand bereits in einem Gemeindewald zwischen Lobsing und Pirkenbrunn eine Exkursion zum Thema "diverse Pflanzmöglichkeiten" sowie "Waldpflege" auf dem Programm. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Förster Dieter Pasiziel vom Forstrevier Adelschlag zeigte der einen Gruppe die verschiedenen Pflanzmöglichkeiten, sei es mit der Rhodener- oder der altherkömmlichen Wiedehopfhaue. Ebenso wurden Pflanzungen mittels eines Hohlspatens demonstriert und gleich ausprobiert. "Nach dem Pflanzen kommt die Pflege", so Pasiziel, "denn wir wollen einen gesunden und stabilen Wald, der dem Klimawandel trotzt."

Die andere Gruppe war unterdessen mit dem Forstwirtschaftsmeister und staatlich zertifizierten Waldpädagogen Andreas Böhm vom Walderlebniszentrum Schernfeld in das Thema "Pflegemaßnahmen im 20-jährigen Laubbaumbestand" eingestiegen. Nachdem ein sogenannter Z-Baum (Zukunfts-Baum) ausgewählt worden war, wurden die übrigen Bäume, die den Z-Baum am Wachstum hindern entfernt oder zurückgeschnitten, um die Krone des Baumes zu fördern. "Die Krone ist Träger der Stoffproduktion. Die Größe der Krone steht in einem engen Verhältnis zur Stabilität und Vitalität eines Baumes", so Böhm. Auch wurde den Teilnehmern eine richtige Astreinigung vorgeführt. Je weniger Äste ein Baumstamm aufweist, desto höher sei seine Qualität und somit der zu erzielende Preis, merkte der Forstwirtschaftsmeister an.

Zwei Tage nach der Exkursion stand schon wieder Theorie, mit Forstreviersleiter Andreas Jakob, der im Bezirk Kinding tätig ist, auf dem Seminarplan. Beim sehr umfangreichen Thema "Gesundheitsvorsorge für den Wald, Waldschutz" wurde den Teilnehmern des Bildungsprogrammes übermittelt, wie dem Klimawandel mit Trockenheit und Sturmereignissen entgegengewirkt werden kann. Ausführlich wurden Insekten und Käfer im Wald erläutert. Speziell wurden der Borkenkäfer sowie der Asiatische Laubholzbockkäfer unter die Lupe genommen.

Mit einem zweitägigen Motorsägenkurs im Januar wird das Bildungsprogramm Wald im Walderlebniszentrum in Schernfeld beendet. Die intensiv geschulten Waldbauern erhalten zum Abschluss eine Urkunde über die erfolgreiche Teilnahme am Bildungsprogramm Wald.