Den Übergang erleichtern

23.03.2009 | Stand 03.12.2020, 5:06 Uhr

Die Väter des neue Konzepts HUBIK (von links): stellvertretender Leiter der Berufsschule Eichstätt, Alfons Frey, Schulrat Hermann Balk, Erich Kraus, stellvertretender Leiter der Berufsschule Weißenburg, Robert Böhm, Schulamtsdirektor Josef Mirlach und Schulrat Konrad Zimmerer sowie Nikolaus Lackermair, Berufsschule Eichstätt. - Foto: eak

Eichstätt (eak) Ein wichtiger Schwerpunkt der Hauptschulinitiative der Staatsregierung liegt in der vertieften Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Berufsschulen. Um bei Beginn einer Ausbildung eben diesen Übergang für die jungen Menschen zu erleichtern, fand in Eichstätt ein Treffen statt.

Die Eichstätter Schulamtsdirektoren Michael Miedaner und Josef Mirlach hatten mit einer Arbeitsgruppe von Lehrkräften ein neues Konzept erarbeitet, das nun den Schulleitungen der Hauptschulen und der Berufsschule sowie den Vertretern der Schulämter Eichstätt und Weißenburg vorgestellt wurde. Dabei geht es darum, wie die Informationsangebote an der Berufsschule optimal auf die Bedürfnisse der Hauptschüler zugeschnitten werden können.

Ziel dieser neu gestalteten Infotage ist, dass die Hauptschüler in verschiedenen Berufsfeldern selbst aktiv tätig werden können, so Einblick in Ausbildungsinhalte gewinnen und die Berufsschule vorab besser kennen lernen.

Der Leiter der Berufsschule Eichstätt, Nikolaus Lackermair, stellte das Konzept HUBIK vor, ein Kürzel für "Hauptschule und Berufsschule in Kooperation". Die Idee dabei ist, dass an den Infotagen die Berufsschüler selbst den Hauptschülern aus den 8. Klassen die fachlichen Zusammenhänge erklären und dass durch eigenes Tätigwerden das Interesse und die Freude an der Arbeit geweckt werde.

HUBIK sieht vor, dass die Berufsschule Aktionen zu verschiedenen Berufsfeldern anbietet. Im Laufe des Infotages können dann die Hauptschüler aktiv an vier Veranstaltungen teilnehmen. Diese können sie je nach Interesse frei auswählen. Dabei gibt es ein äußerst reichhaltiges Angebot, wie Alfons Frey, stellvertretender Schulleiter der Berufsschule Eichstätt, erläuterte. Neben allgemeinen Informationen über Metallberufe erhalten die Hauptschüler beispielsweise eine Einführung in das CNC-Fräsen. Mit CNC-Technik werden Namensschilder gefräst, einfache geometrische Formen dargestellt und Druckfestigkeitsprüfungen von Baustoffen durchgeführt.

Natürlich kommt auch die Theorie nicht zu kurz. Informationen über die FOS nach dem Mittlere-Reife-Zweig der Hauptschulen gibt es ebenso wie einen Checkpoint zur sozialen Kompetenz im Beruf. Schließlich können sich die Hauptschüler auch über kaufmännische Berufsfelder kundig machen, beispielsweise durch Kundenlaufstudien, Preisvergleiche oder die Durchführung von Verkaufsgesprächen.

Wie Schulrat Hermann Balk darlegte, seien die Erfahrungen in Weißenburg, wo HUBIK seit 2007 bereits angelaufen ist, durchwegs positiv.

Ein erster Infotag an der Berufsschule Eichstätt nach der neuen Konzeption ist nun für den 28. Mai geplant. Mirlach erläuterte, dass ab dem nächsten Schuljahr zwei gemeinsame Klassen in Kooperation Haupt- und Berufsschule gebildet werden. Sie setzen sich zusammen aus freiwilligen Wiederholern der neunten Klasse und werden an der Berufsschule wechselweise von Haupt- und Berufsschullehrkräften unterrichtet. Damit soll diesen Schülern ebenfalls ein Abschluss ermöglicht werden, und gleichzeitig haben sie so bereits ihre Berufsschulpflicht in einem Jahr erfüllt. Im Zuge der vertieften Zusammenarbeit der beiden Schularten werden in nächster Zeit auch Lehrkräfte der Berufsschulen an die Hauptschulen kommen, um Schüler ohne Ausbildungsstelle zu erfassen und zu beraten.