Wichtiger Pfeiler für Retter

23.03.2009 | Stand 03.12.2020, 5:06 Uhr

Karlshuld (ahl) Ein junges Gebiet ist die kirchliche Notfallseelsorge und Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist sie zehn Jahre alt. Das Jubiläum feierten die derzeit elf Notfallseelsorger zusammen mit Rettungsdiensten, Feuerwehr, Polizei, Notärzten, THW, Rettungshundestaffel, Hubschrauberbesatzung, Wasserwacht sowie Funktionsträgern aus Bayern.

"Und plötzlich ist alles anders" – wie schnell es geschehen kann, dass sich das Leben eines Menschen, einer Familie in wenigen Sekunden durch den Tod von Angehörigen grundlegend ändert, verdeutlichte Diakon Andreas Buchfelder im ökumenischen Gottesdienstes in der katholischen Pfarrkirche St. Ludwig Karlshuld. In wenigen Sätzen schilderte er einen eigenen Einsatz. Prädikantin Monika Last schloss sich mit der Geschichte der Notfallseelsorge im Landkreis an, die wesentlich von ihr, ihrem Ehemann Pfarrer Walter Last und dem katholischen Pfarrer Robert Walter initiiert wurde. Auch heute noch laufen die Fäden bei der zusätzlich zur Fachberaterin Seelsorge nach dem Bayerischen Feuerwehrgesetz ausgebildeten Seelsorgerin zusammen. Hanjo von Wietersheim, Landesbeauftragter der evangelischen Kirche, und Pater Ulrich Keller, Leitender Diözesanbeauftragte für die Notfallseelsorge in der Diözese Augsburg, bauten die gemeinsame Predigt um einen Notfallrucksack auf, in den sie alles packten, was sie den Jubilaren wünschten.

Häppchen und Sekt, dargeboten von evangelischem Frauenkreis und katholischem Pfarrgemeinderat, erwarteten die Gottesdienstbesucher anschließend im Pfarrheim. Dekan Schwarz betonte, kirchliche Notfallseelsorge habe den großen Vorteil, dass flächendeckend ausgebildete Mitarbeiter vorhanden seien, die das Vertrauen der Bevölkerung genössen. Lange Zeit habe die Notfallseelsorge im Verborgenen gearbeitet: "Schön, dass sie heute öffentlich wird".

Dankbar für die Mithilfe der Notfallseelsorger zeigte sich der Chef der Polizeiinspektion Schrobenhausen, Reiner Schiener. Denn die Polizisten hätten meist keine Zeit, sich um Angehörige zu kümmern und müssten sie rasch wieder allein lassen, um zum nächsten Einsatz zu eilen. Aus demselben Grund schätzen auch die Sanitäter die Helfer in Gelb, die BRK-Rettungsdienstleiter Peter Erdle als "wichtigen Pfeiler des Rettungswesens im Landkreis" bezeichnete.