Ingolstadt
Den Blick nach vorne richten

Gottesdienst eröffnet Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche

24.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:23 Uhr

 

Ingolstadt (DK) Nach 28 Jahren tritt die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern erstmals wieder in Ingolstadt zusammen. Die fünftägige Tagung wurde gestern Abend mit einem Gottesdienst in der Matthäuskirche eröffnet. Anschließend gab’s einen Staatsempfang im Armeemuseum.

Es ist das Parlament der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche, das zweimal im Jahr zusammentritt. Im Zentrum der Herbsttagung steht die Verabschiedung des Haushalts der Landeskirche. Kurz bevor die Amtszeit des Gremiums und damit auch der aus Ingolstadt stammenden Präsidentin, Dorothea Deneke-Stoll, die nicht mehr antreten wird, endet, tagt die Landessynode in Ingolstadt – erstmals seit 28 Jahren.

Zum Auftaktgottesdienst gestern Abend war die Kirche St. Matthäus voll besetzt. Er wurde vom Posaunenchor St. Matthäus – Mennoniten, dem Kammerchor Ingolstadt und der Kantorei St. Matthäus sowie der Organistin Anna-Magdalena Prell unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Reinhold Meiser musikalisch untermalt. Die gastgebenden Dekane Gabriele und Thomas Schwarz gestalteten den Gottesdienst gemeinsam mit dem Vizepräsidenten der Landessynode, Heinrich Götz. In seiner Predigt appellierte er an die Kirchenverantwortlichen, den Blick nach vorne zu richten. „Wie soll Kirche in Zukunft gestaltet werden? Wie lebt das Evangelium in einer Zeit zunehmender kritischer Stimmen gegenüber der christlichen Prägung unserer Gesellschaft“ Diese und ähnliche Fragen werden die 108 Mitglieder der Landessynode auch in den kommenden Tagen beschäftigen – etwa, wenn es um die Handreichung zur Organspende geht, die in Ingolstadt verabschiedet werden soll.

Die Predigt Götz’ stand ganz im Zeichen der Zukunft der Kirche. Die Kirche müsse „in den Dialog zu gehen mit Andersdenkenden, gerade mit Skeptikern“. Nicht verschlossen, sondern offen müsse die Kirche sein. Offen für Menschen, offen für Zukunft. In drei Worte gefasst: sensibel, solidarisch und spirituell.

Nach dem Gottesdienst lud die Staatsregierung zum Empfang ins Bayerische Armeemuseum ein. Kultus- und Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle vertrat Ministerpräsident Horst Seehofer, der aufgrund der Koalitionsverhandlungen verhindert war. Spaenle lobte das soziale Wirken der Kirche für die Gesellschaft. Der Staatsempfang sei ein Ausdruck der Wertschätzung, meinte Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Dass Kirche und Politik kein Gegensatz sei, betonte Synodalpräsidentin Deneke-Stoll.