Tagespläne haben in Kona keine lange Haltbarkeitsdauer. So auch heute. Mein geliebtes Aquatic Center hatte nun ganz spontan einen Tag zu. Grund waren Revisionsarbeiten. Wieso man diese gerade in der Ironmanwoche machen muss, ist mir zwar ein Rätsel, aber auch das ist Amerika.
Gott sei Dank hat man ja das Meer als Ausweichmöglichkeit. Auch wenn sich das wenig zum Techniktraining eignet. Trotzdem: Selten ein Schaden, wo kein Nutzen dabei ist. Kurz nach meinem Turn bei der 1,2-km-Boje waren plötzlich Delfine unter mir. Ich denke, es waren so 20 Tiere mit zwei kleinen Babies. Delfine haben immer wieder eine faszinierende Ausstrahlung. Brigitt, meine heutige Schwimmbegleitung, und ich waren uns sofort einig, das als positives Omen für Samstag zu sehen. Jetzt kann also nichts mehr schief gehen.
Der Wind war heute in Kona selbst zwar nicht mehr so heftig, auf dem Highway wehte er aber immer noch ähnlich stark wie gestern. An gemütliches Kurbeln auf dem Rad ist nicht wirklich zu denken – zumindest nicht auf dem Hinweg. Daher die Idee für morgen, mich von Reinhard mit dem Auto ein Stück den Highway rausfahren zu lassen und dann nach Kona mit dem Rad zurückzufahren. Damit hätte ich den Wind ausschließlich von hinten und könnte wichtige Körner für Samstag sparen.
Weiterer Tagespunkt war heute die Wettkampfbesprechung in deutscher Sprache. Im Normalfall wird zwar hier nichts Neues erzählt, aber trotzdem gibt die Teilnahme die Sicherheit, auch wirklich nichts verpasst zu haben. Eine Neuigkeit gab es dann aber doch: Wir Damen starten nicht um 7:00 Uhr, sondern erst um 7:10 Uhr – und damit 15 Minuten nach dem Herrenfeld. Damit wird das Feld noch etwas weiter entzerrt – und ich habe die Hoffnung, mich am Anfang der Radstrecke nicht mit so vielen übermotivierten Männern duellieren zu müssen.
Mehr gibt es schon fast nicht mehr zu berichten vom anderen Ende der Welt. Mein Tag besteht nun fast nur noch aus Füßehochlegen und Lesen. Mit Hudlhub bin ich heute übrigens fertig geworden. Der nächste Buchtipp folgt morgen.
Nicole Bretting ist amtierende Ironman-Weltmeisterin in ihrer Altersklasse W 40. Und diesen Titel will die Triathletin aus Hohenwart nun, beim Hawaii-Triathlon 2015 an diesem Samstag, unbedingt verteidigen. Wie es ihr zuvor ergeht, das erzählt die 43-Jährige uns täglich.
