stadtgeflüster
Déjà-vu der ganz besonderen Art

10.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:46 Uhr

(peh) Die ganze Welt hat am vergangenen Wochenende gefeiert - so könnte man fast meinen.

Jeder auf seine ganz spezielle Art und Weise. Die Metal-Fans bei Rock im Park am Nürnberger Zeppelinfeld, die Christen Pfingsten und die Bahamas ihren Tag der Unabhängigkeit.

Auch die Schanzer feiern wieder - wie so oft im Juni. Mit Bier, Blechmusi und allem, was halt sonst noch so zu einem Volksfest dazu gehört. Ja, die Ingolstädter wissen bisweilen das Leben durchaus zu genießen. Wer weiß, was noch alles daherkommt. Da lässt man doch gerne mal die Krüge kreisen und alle Neune gerade sein.

Gerne schwelgt der bierselige Volksfestbesucher dabei auch in alten Zeiten. Und die werden bisweilen gern verklärt, wie ein Blick zurück beweist. 1946, beim ersten Volksfest nach dem Krieg, gab es zwar wieder eine große Bierbude. Allerdings durften nicht mehr als 300 Hektoliter Dünnbier ausgeschenkt werden. Der Vergnügungspark bestand 1946 aus Karussells, Schiffschaukeln, Geisterbahn, Zauberei, Artistik, Riesenrad, Raketenbahn und Steilwandfahrer. Ein Vierteljahrhundert später war es eine Sensation, dass ein Riesenrad mit 33 Metern Höhe aufgestellt wurde - ein Kinderspielzeug im Vergleich zum Kettenflieger des Jahres 2019, der die Wagemutigen in eine Höhe von 80 Metern hinaufhievt.

Gerne erinnern wir uns auch an das Jahr 1999. Vor allem im Bierzelt kann es da bisweilen nach der einen oder anderen Maß zu einem Déjà-vu der besonderen Art kommen. Denn vor 20 Jahren lag der Bierpreis auch schon bei 9,20 - allerdings nicht Euro, sondern Mark.