Ingolstadt (zm) Fast kein Lebensmittel findet sich so oft in Sprichwörtern wie die Wurst. Ob bei "alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei", "ist mir doch Wurst" oder "in der Not isst der Bauer die Wurst auch ohne Brot" – häufig begegnet sie uns im täglichen Leben. Bei Sabine Hammer auf dem Ingolstädter Wochenmarkt gibt es die Wurst in vielen Formen.
Wie der zu seinem herzhaften Aroma kommt, erklärt die Händlerin so: "Erst reibe ich ihn mit Kräutern und Gewürzen ein, dann ruht er und kommt anschließend für zirka sechs Wochen in die Sur. Das ist eine Lake aus Salz und einer Gewürzmischung." Anschließend wandert der Bauerngewürzschinken bei ihr in die Räucherkammer und hängt dort ab. Übrigens ist das bei den Hammers keine elektrische, sondern eine gute alte gemauerte Räucherkammer.
Eine weitere Spezialität liegt an ihrem Wochenmarktstand gleich neben dem pikanten Schinken: Bauernwürste, geräuchert und ungeräuchert. Wenn Sabine Hammer zu einer Ungeräucherten greift, schmiert sie sich diese aufs Brot und legt fein geschnittene Zwiebelringe drauf. Eine feine warme Mahlzeit ergibt eine Geräucherte, die sie entweder in der Pfanne brät oder grillt. "Dazu mache ich Kraut oder Kartoffelsalat."
Hammer bietet an der Theke in ihrem Ladenwagen auch einen Brotaufstrich nach Kärntner Art an. "Dafür nehmen wir eingelegtes Schweinefleisch, das wir räuchern, hacken, würzen und in Becher füllen", erzählt sie. Oben drauf kommt eine dünne Schicht Schmalz, und fertig ist der Brotaufstrich. Nicht minder gut schmeckt das Griebenschmalz. "Es besteht rein aus geschnittenem Rückenspeck, der ausgelassen wird."
Für einen ordentlichen Brotzeitteller ist mit dieser Auswahl mehr als gesorgt. Jetzt noch eine frische Maß Bier und eine Scheibe Bauernbrot dazu. Und wenn kein Brot da ist? Das macht nichts, denn: Nicht nur der Bauer isst die Wurst auch mal ohne.
