Roland Kochs Kampagne wirkt bis Bayern

25.01.2008 | Stand 03.12.2020, 6:11 Uhr

Ingolstadt (sic) Roland Kochs Schatten ist nicht zu übersehen: Der Anteil der Ingolstädter, die Ausländer und Kriminalität als Probleme beurteilen, ist im Januar stark gestiegen. Laut Forsa sahen im Januar 11 Prozent die Zahl der nichtdeutschen Bürger mit Sorge, im Dezember waren es noch vier Prozent. Die Zahl der Befragten, die "Kriminalität und Gewalt" zu den größten Problemen Ingolstadts zählen, hat sich im selben Zeitraum verdoppelt: von 4 auf 8 Prozent. Forsa-Chef Prof. Manfred Güllner bestätigt in seiner Analyse: "Dies dürfte eine Folge der von Roland Koch im hessischen Wahlkampf angestoßenen Diskussion über die Kriminalität von Jugendlichen bzw. Ausländern sein."

Am meisten plagt die Ingolstädter aber wie üblich die Verkehrsdichte. 23 Prozent klagten darüber im Januar – der mit Abstand höchste Wert bei den zur Auswahl stehenden Problemen. Platz zwei teilen sich mit je 11 Prozent "Verödung der Innenstadt" und wie erwähnt "Ausländer". Es folgen mit jeweils zehn Prozent die Probleme "Busverbindungen", "fehlende Angebote für Kinder und Jugendliche" (plus 3 Prozentpunkte seit Dezember) sowie "Kritik an der Stadtverwaltung". Immerhin: 34 Prozent der befragten 502 Ingolstädter gaben an, keine Probleme zu sehen (Vormonat 32). Damit bleibt die Glücksquote auf überdurchschnittlich hohem Niveau.

Auch die Zustimmung zur Kommunalpolitik in Ingolstadt steigt weiter. 71 Prozent sagen, dass sie zufrieden sind, plus 4 Prozentpunkte seit Dezember. Am wenigsten zu mosern gibt es für CSU-Wähler: Von ihnen sind 87 Prozent zufrieden (SPD 64, FW 59, Grüne 56). Die über 60-Jährigen sind wesentlich zufriedener als die 18- bis 29-Jährigen (79 gegen 67 Prozent).

Bei der Frage nach der politischen Kompetenz gab es im Januar nur geringe Veränderungen: 44 Prozent sind der Meinung, dass die CSU am besten mit den Problemen fertig wird (Vormonat 41). 7 Prozent setzen auf die SPD (Vormonat 9), auf die übrigen Parteien hoffen zusammen 7 Prozent. Beachtlich ist der Anteil der Skeptiker: 42 Prozent glauben, dass keine Partei die Probleme Ingolstadts in den Griff bekommt.

80 Prozent der CSU-Wähler, 23 Prozent der SPD-Anhänger, 22 Prozent der FW-Unterstützer und 25 Prozent der Grün- Sympathisanten sind der Meinung, dass die CSU die größte Kompetenz besitzt. 41 Prozent der SPD-Wähler setzen auf die eigene Partei.