Ingolstadt
Defensive hält dem Druck stand

Eishockey: ERC-Frauen holen im Doppelvergleich gegen starke Memminger vier Punkte

21.02.2021 | Stand 23.09.2023, 17:07 Uhr
Jakob Schätzle
Das späte 1:1 im Samstagspiel: Kassandra Roache (oben links) rettet Memmingen in die Verlängerung, ERC-Verteidigerin Solveig Neunzert (Mitte) kann nicht mehr eingreifen. −Foto: Hafner

Ingolstadt - Sechs Punkte waren das Ziel, vier wurden es letztlich.

 

Die Frauenmannschaft des ERC Ingolstadt hat das erste Spitzenspiel des vergangenen Wochenendes gegen den ECDC Memmingen mit 1:2 nach Verlängerung verloren, am Tag darauf in der heimischen Saturn-Arena aber mit 3:1 gewonnen. Die Serie von 13 Erfolgen hintereinander ist damit gebrochen, zuhause bleibt der ERC in dieser Spielzeit aber ungeschlagen.

Am Samstag trennten den ERC nur 18 Sekunden vom Auswärtssieg. Die 1:0-Führung durch Solveig Neunzert (19.) hielten die Ingolstädterinnen bis in die Schlussminute, in der Memmingen glücklich zum 1:1 ausglich und sich in die Verlängerung rettete. Durch das 2:1 der "Indians" (64.) konnte der ERC am Ende nur einen Zähler aus Memmingen mitnehmen. "Wir haben 55 Minuten ein vorbildliches Auswärtsspiel abgeliefert. Mit eigenen Fehlern bestrafen wir uns dann selbst. Aber wenn du 59 Minuten ohne Gegentor bleibst, hast du nicht viel falsch gemacht", sagte ERC-Trainer Christian Sohlmann.

Am Sonntag entwickelte sich ein temporeiches und hochklassiges Spiel, bei dem gerade zum Ende des ersten Drittels beide Mannschaften zu Gelegenheiten kamen. Mit einem 0:0 ging es in die erste Drittelpause, woran sich auch im zweiten Drittel zunächst nichts änderte. Das bis dahin ausgeglichene Duell sollte nach rund einer halben Stunde Spielzeit Fahrt aufnehmen: Sonja Weidenfelder brachte die Gäste aus Memmingen zunächst in Führung (33.). Der ERC schlug aber kurz vor und kurz nach der zweiten Drittelpause zu - und stellte den Spielstand so innerhalb kurzer Zeit auf den Kopf.

Nicola Eisenschmid gelang zunächst der 1:1-Ausgleich (40.), nur zehn Sekunden später ließ sie den Führungstreffer für den ERC folgen. Zu Beginn des letzten Durchgangs machten die Gastgeberinnen dort weiter, wo sie aufgehört hatten: Exakt eine Minute war gespielt, da traf Ann-Kathrin Voog (42.) zum 3:1 für den ERC, der in der Folge nichts mehr anbrennen ließ und die drei Punkte in der Saturn-Arena behielt. Es war der elfte Sieg im elften Heimspiel für den ERC.

Trainer Sohlmann: "Aus meiner Sicht waren wir heute ein, zwei Klassen besser. Gerade bei ,Fünf gegen Fünf'-Situationen war Memmingen nicht besonders gefährlich. "

Vier Punkte gegen den Tabellendritten und Deutschen Meister von 2018 und 2019 - Sohlmann zog ein positives Fazit nach dem Wochenende: "Ich bin sehr zufrieden. Das war Werbung für das Frauen-Eishockey. " Dabei musste er zum ersten Mal in dieser Saison auf Stürmerin Marie Delarbre verzichten, die sich das Syndesmoseband gerissen hat. Für sie agierte Andrea Lanzl in der Offensive, Carina Pielmeier-Hoffmann übernahm den freien Platz in der Defensive.

Die Aufgaben werden indes nicht leichter für sein Team: In zwei Wochen steht ein weiteres Spitzenspiel gegen Verfolger ESC Planegg-Würmtal an. Anschließend kommt es zum Final-Four-Turnier (13./14. März), bei dem der Deutsche Meister ermittelt wird.

Der Härtetest gegen Memmingen konnte Sohlmann zum Auftakt der spannenden Saisonendphase einige Erkenntnisse liefern: "Defensiv machen wir es gut, in den beiden Top-Spielen haben wir in der regulären Spielzeit nur zwei Gegentore kassiert. " Verbesserungsbedarf sieht er in der Chancenverwertung und bei Überzahl.

Gegen Planegg reichen nun drei von möglichen sechs Punkten, um die Hauptrunde auf Platz eins abzuschließen. Das ist von Bedeutung, weil der Tabellenerste im Halbfinale des Endturniers auf den Vierten trifft, der Zweite spielt gegen den Dritten. Das Rennen um den vierten Platz und das damit verbundene letzte Ticket für das Final-Four-Turnier ist noch offen: Die punktgleichen Kandidaten Mannheim und Berlin treffen am kommenden Wochenende aufeinander.

DK

Jakob Schätzle