Ehekirchen
Das steirische Fieber

07.09.2011 | Stand 03.12.2020, 2:26 Uhr

Spielt nicht nur die Steirische Harmonika: Hans Käfer beherrscht auch nahezu alle Blechblasinstrumente. Im Laden in Ehekirchen arbeitet auch sein Sohn Florian mit (hinten). - Foto: Schanz

Ehekirchen (szs) Das steirische Fieber ist ausgebrochen. Die zünftige Ziehharmonika ist seit einiger Zeit vor allem bei älteren Schülern beliebt. „Viele packt das Fieber und sie werden abhängig“, freut sich Hans Käfer, der in Ehekirchen seinen Musikstadl betreibt.

„Es ist eine schöne Abhängigkeit.“ Er habe viele Schüler, die im Alter noch einmal ein ganz neues Instrument spielen lernen wollen. Und so kommen sie an seinem Stadl nicht vorbei: „Ich bin eigentlich der Einzige in der Region, der das unterrichtet“, sagt der studierte Musiker.
 

„Es ist ein wunderschönes Instrument. Rassig. Schneidig“, gerät Käfer ins Schwärmen und greift gleich in die Tasten – schon schunkelt der unverwechselbare Klang durch den Raum. Der Unterschied zum diatonischen Akkordeon liegt in der Verwendung der stark klingenden Helikonbässe und dem Gleichton. Diatonische hat Käfer aber auch da. Das Erlernen sei „gar nicht so schlimm, wie es aussieht.“ Meist erziele man schnell erste Erfolge. Preiswert ist das Instrument aber nicht: Um die 3000 Euro muss man für eine Steirische schon hinlegen. Deswegen hat Käfer auch einige Leihinstrumente parat. Auch wegen des Preises sind die meisten Schüler schon älter.

Käfer selbst ist ebenfalls ein Spätberufener. Erst mit 33 hat er Musik studiert und sich im Stadl des elterlichen Bauernhofes seinen Lebenstraum erfüllt. Seither ist der Musikladen schnell gewachsen. Sieben Mitarbeiter hat Käfer, auch seine Frau Sofia ist mit an Bord. 150 Schüler erlernen verschiedenste Instrumente, vom Klavier bis zum Akkordeon, vom Saxophon bis zur Querflöte. Nahezu alle Blechblasinstrumente beherrscht Käfer selbst. Sein 22-jähriger Sohn Florian gibt Schlagzeugunterricht.

Auch Konzerte organisiert der Musikbegeisterte. In diesem Jahr soll noch ein großes stattfinden. Wo und wann genau, will Käfer noch nicht verraten. Nur so viel: Auch die Steirischen werden zu hören sein.