Ingolstadt
"Das Springen muss ich nun einschränken"

21.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:55 Uhr

Bayerisches Energiebündel: Auf der Bühne ist Claudia Koreck in ihrem Element. Die nächste Tournee ist für Frühjahr 2011 geplant. - Foto: oh

Ingolstadt (DK) Mit ihrer Single "Fliang" wurde Claudia Koreck vor drei Jahren zum bayerischen Shootingstar. Nach zwei Alben, einer Mammut-Tournee mit über 130 Konzerten, der Teilnahme an Stefan Raabs Bundesvision Song Contest 2009 und unzähligen Auftritten – zuletzt beim Ökumenischen Kirchentag – will die 24-Jährige nun eine kleine Pause eingelegt: Ende August erwartet sie ihr erstes Kind, einen Jungen.

Mit unserer Redakteurin Silvia Obster sprach die Sängerin aus Traunstein über ihre Pläne nach der Geburt, ihre Lieblingsmusik und ihren ersten Plattenvertrag.

Frau Koreck, Sie planen im Juli noch zwei Konzerte. Passt die Gitarre noch über den Babybauch?

Claudia Koreck: Das wird auf jeden Fall brenzlig (lacht). Das Gute ist, dass es keine zweistündigen Konzerte, sondern nur vier bis fünf Lieder sind. Und das bekomme ich, glaube ich, schon noch irgendwie hin. Wobei der Bauch gerade enorm wächst und ich schon wirklich dick bin. Vor allem merke ich das nun bei der Atmung – gerade bei den schnelleren Stücken, bei denen man mehr Luft braucht. Auf der Bühne springe ich ja normalerweise sehr viel herum. Aber das muss ich nun einschränken.

Und wie geht es nach der Geburt weiter?

Koreck: Zur Zeit arbeiten wir am dritten Album ein bisschen vor, ich möchte nämlich auf jeden Fall das erste halbe Jahr nach der Geburt Pause machen. Im Frühjahr nächsten Jahres wird es dann wieder losgehen. Die Tour müssen wir dann vielleicht ein bisschen anders gestalten als die letzte, da haben wir zum Teil 20 Konzerte hintereinander gespielt. Aber das ist mir dann doch zu anstrengend und ich will auch nicht so lange vom Baby getrennt sein. Oder Oma und Opa – und natürlich auch mein Freund – müssen als Babysitter mit auf die Tour.

Auf der Neuauflage Ihrer CD "Barfuaß um die Welt" singen Sie auf Hawaii mit dem Sänger und Profisurfer Donavon Frankenreiter ein Duett auf Englisch. Werden Sie dem Bairischen etwa untreu?

Koreck: Das war nun erst einmal eine Ausnahme. Das nächste Album wird wieder komplett auf Bairisch sein, weil das für mich einfach am Natürlichsten ist und deshalb am meisten Sinn macht. Aber wenn sich wieder mal eine Zusammenarbeit mit jemanden ergibt, werde ich auch nicht sagen: Nein, ich mache auf keinen Fall was in einer anderen Sprache.

Haben Sie das, worüber Sie singen, immer selbst erlebt?

Koreck: Ja, meistens singe ich über das, was ich selbst erlebt habe. Oder auch über Gedanken, die ich mir mache – wie jetzt über das Baby. Immer wenn mich ein Ereignis bewegt, dann weiß ich, jetzt muss ich mich hinsetzen und ein Lied schreiben, jetzt muss es raus.

Was habe Sie sich als letztes für eine CD gekauft?

Koreck: Hmm, da muss ich kurz überlegen . . . das war Tina Dico (dänische Songwriterin und Sängerin; Anmerkung der Redaktion). Die finde ich total super. Aber ich höre auch wahnsinnig gerne Tracy Chapman, Aretha Franklin, Janis Joplin oder Stevie Wonder.

Und wie sind Sie selbst zu Ihrem ersten Plattenvertrag gekommen?

Koreck: Das war kurz nach dem Abi, da habe ich alles auf eine Karte gesetzt. Ich bin alleine nach München gegangen und habe mich bei Plattenfirmen vorgestellt. So auch bei Hage Hein, dem Manager von Hubert von Goisern. Ich bin mit meiner Gitarre in sein Büro spaziert und habe ihm was vorgesungen. Er war total begeistert. Ich habe dann noch eine weitere Managementfirma gefunden, die etwas mit mir machen wollte, und so habe ich langsam meine Kontakte zusammenbekommen. Denn wenn man nur im Wohnzimmer sitzt, ist es schwierig, dass jemand auf die Musik, die du machst, aufmerksam wird.