Mühlried
Das Schicksal von Tarcisius, poppig inszeniert

In Mühlried geht im März mit "Nichts ist größer" eine Mischung aus Legende und Musical über die Bühne

14.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:38 Uhr
Proben, proben und nochmal proben ist bei den derzeit laufenden Vorbereitungen zu den Aufführungen in der Mühlrieder Heilig-Geist-Kirche angesagt. −Foto: Hellmich

Mühlried - Es wird rockig - aber mit Tiefgang, erzählerisch - aber auch mit schauspielerischen Elementen: das Pop-Legendical "Nichts ist größer" über den römischen Jungen Tarcisius, dessen Schicksal Norbert M.

Becker und Andreas Przybylski am 13. und 14. März in der Mühlrieder Heilig-Geist-Kirche auf die Bühne bringen - von und mit Sängern und Solisten der Region.

Szenen und Handlungen der Erzählung über Tarcisius, dem jungen Römer, der im dritten Jahrhundert zur seinerzeit verfolgten Christengemeinde Roms gehörte, stammen aus der Feder von Andreas Przybylski. Großartige Überredungskünste brauchte der Pfarrer von Eggstätt am Chiemsee offenbar nicht, um den Steinerskirchener Pater Norbert M. Becker für seine Idee, die kleine Legende in ein größeres Werk zu packen, als Komponisten zu begeistern. Premiere feierte das Pop-Legendical am Chiemsee, es folgte eine große Aufführung beim Katholikentag in Münster. In Mühlried sind rund 80 Mitwirkende dabei: ein großer Projektchor sowie Solisten von den Minibeats und von friday evening aus Mühlried sowie des Kinder- und Jugendchores Deimhausen, des JuCo Wagenhofen und der Ludwigssterne aus Karlshuld. Kinder, Jugendliche, Erwachsene - so ziemlich alle Altersstufen mischen mit. Fürs Tontechnische zeichnet Michael Lutz verantwortlich, mit im Boot sind auch Jürgen Bauer sowie die AG Lichttechnik des Gymnasiums. "Und im Hintergrund sind Christina und Robert Hellmich sehr aktiv", freut sich Norbert Becker. Martin Seiler, Arrangeur und A-cappella-Profi aus Augsburg, setzte Beckers Songs für einen mehrstimmigen Popchor um. Unterstützt durch Musiker und Sänger entstanden in Seilers Tonstudio CD und Playbackversion, mit denen Pfarreien und Schulen das Legendical reproduzieren können.

Wo "Pop-Legendical" draufsteht, ist auch genau das drin, was der Name schon vermuten lässt: eine Kombination aus Legende und Musical, poppig aufbereitet. Eingängig, schwungvoll, mitreißend, dazwischen schlängelt sich auch mal ein Gitarrensolo durch einen Song. Es dürften Abende werden, von denen die Besucher eine Menge mit nach Hause nehmen. Wobei: Bloße Zuhörer sind sie ohnehin nicht. Und es klingt doch sehr nach einem Norbert Becker, wie ihn die Menschen kennen und lieben, wenn er verspricht, sein Publikum einzubeziehen. "Unser Pop-Legendical ist auch etwas zum Mitsingen, die Leute sind eingeladen, mit einzusteigen, sie werden auch ein Programmheft haben", erzählt Becker.

Und darum geht es inhaltlich: Tarcisius, ein junger Christ, der Mitte des dritten Jahrhunderts in Rom lebt, wird auf seinem Weg, den Gefangenen und Kranken die Kommunion zu bringen, überfallen. Weil er sich weigert, die unter dem Gewand versteckte Eucharistie auszuhändigen, wird er verprügelt und schließlich getötet. Als junger, engagierter Christ und aufgrund seiner starken Beziehung zum "Brot des Lebens" gilt Tarcisius als Patron der Ministranten.

"Es geht um Kommunion, zentrale Glaubensinhalte - wir erzählen den Weg, wie der Jugendliche im alten Rom zum Glauben findet", berichtet Norbert Becker. Songs, Szenen sowie Brücken, die Andreas Przybylski, der als Erzähler aus dem alten Rom auftritt, baut, werden Tarcisius' Schicksal ein Stück weit zum Leben erwecken.

Die Aufführungen des Pop-Legendicals "Nichts ist größer" finden am Freitag, 13. März, um 19 Uhr sowie am Samstag, 14. März, um 17 Uhr in der Mühlrieder Heilig-Geist-Kirche statt. Einlass ist jeweils eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung; der Eintritt ist an beiden Abenden frei, jedoch freuen sich die Organisatoren natürlich über Spenden.

SZ

Ute De Pascale