Eichstätt
"Mit Optimismus in neues Jahrzehnt"

Die Staatliche Berufsschule Eichstätt verabschiedet 203 Schüler

14.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:38 Uhr
Aus den Händen von Berufsschulleiter Wendelin Ferstl (rechts) und Landrat Anton Knapp nahmen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Absolventen Preise als Jahrgangsbeste entgegen. −Foto: Kusche

Eichstätt - In feierlichem Rahmen und unter dem Motto "Ein neues Jahrzehnt" fand am Donnerstagnachmittag die Abschlussfeier für die Absolventen der Staatlichen Berufsschule Eichstätt statt.

203 Auszubildende, darunter auch 32 Schülerinnen und Schüler aus den Berufsintegrationsklassen, erhielten beim Festakt in der Aula des Neubaus ihre Abschlusszeugnisse. Zahlreiche Absolventen der verschiedenen Berufsausbildungszweige konnten für ihre herausragenden Leistungen auch wieder Preise als Jahrgangsbeste entgegennehmen.

Schulleiter Wendelin Ferstl gratulierte im Namen der Lehrer und Ausbilder zu den erfolgreichen Abschlussprüfungen, mit denen die Absolventen das für ihren gewählten Beruf notwendige Können unter Beweis gestellt hätten. Doch nicht nur in fachlicher, sondern auch in persönlicher Hinsicht habe jeder Einzelne große Schritte gemacht. Dabei waren Themen des gegenseitigen Umgangs, der Konfliktlösung, des nachhaltigen Lebens oder sozialer Verantwortung zentral, wie Ferstl mit einem kurzen Film über die DKMS-Leukämie-Typisierungsaktion an der Berufsschule darlegte. Mit Blick auf das Motto der Abschlussfeier mahnte er die Verantwortung jeder Absolventin und jedes Absolventen an, ihr Leben nachhaltig auszurichten und Fehlentwicklungen immer wieder zu korrigieren: "Durch unser Verhalten können wir im neuen Jahrzehnt Veränderungen herbeiführen, die Einfluss auf uns persönlich, aber auch auf unsere Umgebung und unsere Erde haben", so der Schulleiter. An den beiden Beispielen "Green Pressure" und Umgang mit digitalen Medien im privaten Bereich zeigte er auf, welche Herausforderungen sich im Bereich der Nachhaltigkeit und der sinnstiftenden Nutzung - "Sinnfluencing" - oder des unkritischen Konsums digitaler Medien für die jungen Entlassschüler ergeben.

Mit drei persönlichen Wünschen entließ Ferstl die Absolventen in ihren neuen Lebensabschnitt. "Beherrschen Sie die Digitalisierung, lassen Sie sich nicht von ihr beherrschen", so lautete sein erster Wunsch, der sich vor allem auf die private Möglichkeit bezog, einfach einmal "Nein" zur Nutzung der digitalen Welt zu sagen. Ebenso wünschte er den jungen Absolventen sowohl Selbstvertrauen als auch Vertrauen zu anderen. Mut, das Richtige zu tun - so formulierte Ferstl seinen dritten Wunsch. Dies schließe nicht nur Mut zu einem eigenen Weg und einer eigenen Meinung ein, sondern auch, Vorbild zu sein und Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen.

Auch der Eichstätter Landrat Anton Knapp zollte den jungen Absolventen große Anerkennung. "Wer gut ausgebildet ist - und das sind Sie -, hat heute eine große Auswahl unter möglichen Arbeitgebern", betonte Knapp. Über den Berufsabschluss könnten sich heute alle - Lehrer, Schüler, Eltern, Ausbildungsbetriebe und der Landkreis Eichstätt - freuen. Nicht zuletzt durch die Investitionen des Landkreises Eichstätt in Höhe von mittlerweile gut 26 Millionen Euro, die für die Gesamtbaumaßnahme der Berufsschule Eichstätt getätigt wurden, seien beste Voraussetzungen für eine moderne und hervorragende Ausbildung an der Berufsschule geschaffen worden. Auch im dritten Bauabschnitt mit Investitionen von nochmals rund 20 Millionen Euro seien bereits erste Gebäude mit Erweiterung der Schule nach Westen hin deutlich erkennbar, so dass die Berufsschule schon im Februar 2021 über einen modernen Campus mit neuen Werkstätten für Bau, Holz und Naturstein sowie einen Hartplatz, die Sporthalle und neue Parkplätze für die Schüler verfügen werde.

Für den weiteren Berufs- und Lebensweg wünschte Knapp den Entlassschülern Erfolg, Ausdauer und den Mut, nach der erfolgreichen Berufsausbildung nicht stehen zu bleiben, sondern weiterzugehen: "Machen Sie sich mit Ihrem Berufsabschluss in der Tasche an die Arbeit und gestalten Sie Ihre berufliche und private Zukunft mit Engagement und Zuversicht. "

Als Vertreter der Schüler sprach Maximilian Lang aus der Klasse BAU 12A allen Eltern, Lehrern, Ausbildern und Arbeitskollegen im Namen der Schüler Dank aus. Er betonte den Stolz, den alle Handwerksabsolventen heute über ihren ersten Schritt ins Berufsleben, den Erwerb des Gesellenbriefs, fühlen dürften. Er selbst sei trotz vieler anfänglicher Zweifel dankbar über die Richtigkeit seiner Entscheidung, eine Ausbildung zu absolvieren. Lob- und Dankesworte für die gute Begleitung während der Ausbildung sprach Lang allen Eltern, Lehrern und Ausbildern aus und wünschte allen Absolventen Erfolg auf dem weiteren Lebensweg.

Zum Auftakt der Abschlussfeier hatte Religionslehrer Karl Herrler mit einem kleinen Film alle Absolventen und Festgäste zu einer "Bahnfahrt durch das Leben" eingeladen. Das Leben gleiche einer Zugfahrt mit Stationen, Umwegen, Ein-, Um- und Ausstiegen und schließlich einer Endstation, die allesamt sowohl Freude und Glück, aber auch Schmerz und Enttäuschungen beinhalten könnten. Mit dem Tag der Verabschiedung aus der Berufsschule sei eine Zwischenstation erreicht, bei der sich jeder Einzelne die Frage nach der weiteren, möglichst guten Reise stelle. Die Reise - und damit das Leben - sei dann gut, so zitierte Herrler aus einem Buch von Axel Hacke, wenn das, was man mache, einen Sinn habe. Den Absolventen wünschte er abschließend, diesen Sinn in der Erfüllung ihrer Aufgaben immer zu erkennen.

Beschwingt führten die Moderatorinnen Laura Holzapfel und Johanna Metzler, beide BÜ 12A, durch das abwechslungsreiche Programm. Dieses wurde musikalisch sowohl von bewegenden Songs des syrischen Sängers und Absolventen Basel Alamir über die Sehnsucht nach seiner Heimat und Familie als auch mit den beschwingten Klängen von Sandro Knoll (GH 10A) auf seiner Steirischen Harmonika umrahmt. Auch die Präsentation der zwei Absolventinnen Sabrina Ostermeier und Miriam Sengl, beide BÜ 11, über das Erasmus-Plus-Projekt London 2019 trug zum abwechslungsreichen Festakt bei (separater Bericht folgt). Zum Ausklang des Festakts feierten Schüler, Eltern, Ausbilder und Lehrer noch bei einem Sektempfang den Tag.

EK


Dagmar Kusche