Schrobenhausen
Das Rathaus organisiert sich neu

Bürgermeister und Stadtverwaltung arbeiten an einer veränderten Verwaltungsstruktur

21.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:57 Uhr

Der Bürgermeister und seine neue rechte Hand: Seit Monaten arbeiten Bürgermeister Karlheinz Stephan (r.) und Hauptamtsleiter Herbert Beck an dem neuen Organigramm für die Stadtverwaltung. Nach der Neuorganisation wird auch Beck eine andere Funktion im Rathaus bekommen - Foto: kx

Schrobenhausen (SZ) Fit für die Zukunft soll das Schrobenhausener Rathaus werden. Genau genommen will Bürgermeister Karlheinz Stephan die Stadtverwaltung neu organisieren. Das Programm nennt er „Rathaus 2020“. Die ersten Schritte für die neue Organisation sollen schon 2016 greifen.

Das hat seinen Grund, wie Stephan erklärt. In zwei Jahren verlassen zwei hochrangige Beamte das Rathaus: Karl Trompler, Chef des Standesamtes, sowie Reinhard Scholz, seit Anfang 1988 geschäftsleitender Beamter und damit Chef der Stadtverwaltung. Beide gehen in den Ruhestand. Bis 2020 verlassen insgesamt ein Dutzend Mitarbeiter die rund 60 Köpfe zählende Stadtverwaltung.

Den demografisch bedingten Aderlass will Stephan rechtzeitig auffangen. Gleichzeitig will er die Verwaltung für die aus seiner Sicht nicht weniger werdenden Aufgaben der kommenden Jahre wappnen. So werde die Unterbringung und Integration von Asylbewerbern die Stadt in den nächsten Jahren noch sehr beschäftigen. Stephan ist sich sicher, dass genau das Thema nicht mehr lange auf sich warten lasse.

Seit Monaten wird im Rathaus intensiv darüber geredet, wie sich die Verwaltung für die Zukunft aufstellen soll. Mehr Personal werde es nicht geben. Manche Aufgaben passten eben nicht genau auf eine Stelle in der Verwaltungsstruktur. Eine der grundlegenden Änderungen wird der Aufbau von zwei Stabsstellen sein, die direkt beim Bürgermeister angesiedelt sind.

Die eine – Pressestelle und Öffentlichkeitsarbeit – wird aus dem Kulturamt herausgelöst. Besetzt werden soll sie mit einer Person aus der Verwaltung, sagt Stephan. Einen Medien- oder Public-Relations-Profi von außen einzukaufen, sei einfach zu teuer. Außerdem müsse dafür dann eine neue Planstelle geschaffen werden.

Die andere Stabsstelle nennt sich künftig „Büro des Bürgermeisters und Datenschutz“. Sie wird aus dem bisherigen Hauptamt herausgelöst. Darum, so Stephan, liege es auch nahe, den derzeitigen und langjährigen Leiter des Hauptamtes, Herbert Beck, zu seiner „rechten Hand“ zu machen.

Beck, der seit 1982 in Diensten der Stadt steht, freut sich auf seine neue Aufgabe. „Ich sehe das für mich persönlich als einen positiven Schritt nach vorne“, sagt Beck. Die neue Position betrachte er als Herausforderung. Neben der Vertrauensstellung, die er beim Bürgermeister genießt, werde er sich um die übergreifenden Aufgaben kümmern, die in der Stadtverwaltung anfallen. Dabei gehe es nicht darum, Fachfragen zu lösen. Das solle weiterhin in den jeweiligen Ämtern geschehen. Vielmehr gehe es um die ämterübergreifende Koordination von Aufgaben.

Mit dem Abschied von Reinhard Scholz im Sommer 2016 wird in Zukunft eine Spitzenposition im Rathaus komplett wegfallen – die des geschäftsleitenden Beamten. „Die Zeiten haben sich so gewandelt, dass die Stadtverwaltung keinen eigenen Juristen mehr braucht“, sagt Stephan. In Zweifelsfällen könne die Stadt auf externen Sachverstand zurückgreifen. Das sei bereits jetzt in einigen Fragen der Fall. Das sieht auch Scholz so. Die Stadt sei nicht Baugenehmigungsbehörde, damit fielen auch zahlreiche juristische Probleme weg.

Um seine Pläne in die Tat umzusetzen, braucht Stephan die Zustimmung des Stadtrats. Die Stelle von Becks Nachfolger im neuen Amt „Zentrale Dienste“ soll in Kürze ausgeschrieben werden. Das führe im kommenden Jahr zu mehr Stellen in der Verwaltung. Die entstehenden Mehrkosten, sagt Stephan, würden dadurch aufgefangen, dass die Stelle des geschäftsleitenden Beamten ab Mitte 2016 nicht mehr besetzt werde.