Pfaffenhofen
Das Rätsel um Kaspar Hauser

16.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:39 Uhr

Pfaffenhofen (fat) Die Kinderoper „Prinz Kaspar – oder das letzte Rätsel“ hat die Münchener Kammeroper im Rahmen der Pfaffenhofener Winterbühne im Rathaussaal präsentiert. Unter der Regie von Annette Klare spielte Maximilian Nowka am Sonntag in einer Doppelrolle sowohl den Detektiv Fritz Feuerbach als auch den Kaspar Hauser.

Gekonnt wechselt er die Rollen vom schusseligen Detektiv zum traumatisierten Findling. Das Stück wurde untermalt wie in einem Krimi mit mal heiterer und mal melancholischer Musik von Franz Schubert. Und Fritz Feuerbach wollte es allen beweisen: Es steckt ein grandioser Detektiv in ihm. Sollen die anderen ruhig über seine ungewöhnlichen Gedanken und Einfälle lachen. Er will das größte Rätsel der letzten 200 Jahre lösen, das Rätsel um die wahre Herkunft von Kaspar Hauser. Geschickt bezieht Nowka als Kaspar Hauser die Kinder in das Spiel mit ein. Hauser, der 13 Jahre lang eingesperrt gewesen sein will, ohne einen Kontakt zu anderen Menschen, lässt sich von den Kindern erklären, wie die Nase, die Augen und der Mund heißen. Er lernt schnell und kann rechnen und macht sich Gedanken über seine Herkunft. In seinen Träumen sieht er ein Schloss, ist er dort geboren? Aber auch der findige Detektiv Feuerbach kann dies nicht endgültig klären. So bleibt die Frage, woher der Findling stammt, ungeklärt. Das Publikum im gut zur Hälfte besetzten Rathausaal machte gut mit. Es stellt sich aber die Frage, ob das Thema Kasper Hauser für eine Kinderoper geeignet ist. Die anwesenden Buben und Mädchen fanden es spaßig, aber den eigentlichen Hintergrund dürften sie nicht verstanden haben. Die Kammeroper München hat dieses Stück wunderbar inszeniert. Die Musiker wurden ebenso wie das Publikum mit in die Handlung einbezogen.