Preith
Das "Preither Bst"

14.04.2021 | Stand 17.04.2021, 3:33 Uhr

Preith - In der Pfarrei St. Brigida Preith finden schon seit Beginn der Corona-Pandemie die Hauptgottesdienste im Freien auf dem Dorfplatz vor der Pfarrkirche statt.

Unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsvorschriften bringen die Gottesdienstbesucher bei kühler Witterung zusätzlich Sitzkissen und Decken mit, um sich damit warmzuhalten. Auch zur Kollekte geht kein Opferkörbchen mehr durch die Reihen, sondern es wurde wieder der altbewährte Klingelbeutel hervorgeholt, um mit Abstand die Opfergabe abgeben zu können. Hierzu gibt es auch eine Geschichte, aus der der Spitzname "Preither Bst" resultiert.

Die Preither zählten zwar in früheren Zeiten zu einem reichen Edelsitz, und es gab einige adelige Stifterinnen, die sehr auf das Wohl der Gemeinde bedacht waren. Doch durch schreckliche Kriegswirren verarmte die Bevölkerung mehr und mehr. So hatte es nicht einmal mehr zu einem Klingelbeutel gereicht, der allerdings beim Gottesdienst unentbehrlich ist, um die während der Predigt eingenickten Kirchgänger wieder sanft aufzuwecken und daran zu erinnern, dem Himmel auch ein Scherflein zu entrichten, um nicht alles ins Wirtshaus zu tragen. Doch der damalige Kirchenpfleger war ein findiger Kopf, der bei jeder Opfergaben-Sammlung einfach ein zusätzliches leises "Bst" machte, das dem Klingelzeichen gleichgalt.

Dies wurde allerdings bald in der Umgebung bekannt und sorgte in mancher Nachbarpfarrgemeinde für reichlich Gesprächsstoff. Den Preithern sollte der Spott oft in den Ohren klingeln, und so wurde, um nicht weiter darunter leiden zu müssen, schleunigst ein richtiger Klingelbeutel erstanden. Der Spitzname "Preither Bst" blieb ihnen aber bis heute erhalten.

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