Dortmund
Das Lazarett lichtet sich

Ramos und Castro kehren in Dortmunder Kader zurück aber Trainer Tuchel warnt vor dem FCI

21.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:09 Uhr

Kaum zu bremsen: BVB-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang (links), dem in Lissabon am Dienstag ein Traumtor gelang. - Foto: Moreira/AFP

Dortmund (DK) Obwohl Marco Reus in Ingolstadt nicht spielen wird, elektrisierte er am Freitag die Dortmunder Fans. Erstmals seit Mai trainierte der so häufig verletzte Nationalspieler wieder mit der Mannschaft. "Er hat trainiert, als wäre er nie weg gewesen", sagte Trainer Thomas Tuchel, wollte jedoch ein Comeback nicht forcieren. "Marco kriegt alle Zeit der Welt."

Auch sonst lichtet sich das BVB-Lazarett allmählich, das vergangene Woche noch zehn Profis beherbergte. Seit Donnerstag sind Adrian Ramos (muskuläre Probleme) und Gonzalo Castro (Muskelfaserriss) wieder im Training. "Ich gehe davon aus, dass sie voll einsatzfähig sind", sagte Tuchel. Allerdings bangt er noch um Mittelfeldspieler Shinji Kagawa (Übelkeit). Innenverteidiger Sokratis, der im Champions-League-Spiel bei Sporting Lissabon am Dienstag (2:1) nach einer Zerrung ins Team zurückgekehrt war, reist aufgrund muskulärer Probleme gar nicht erst mit nach Ingolstadt.

Tuchel muss daher in der Abwehr erneut umstellen und erwartet beim FCI eine schwierige Aufgabe, was er mit statistischen Daten belegt: "Die Ingolstädter sind kein Tabellenletzter. Sie sind enorm fleißig gegen den Ball, sie haben die meisten Balleroberungen in der gegnerischer Hälfte und sie lassen extrem wenige Torchancen zu."

Aber dafür haben die Borussen ja Pierre-Emerick Aubameyang, dem in der Champions League gegen Lissabon ein Zaubertor gelang. Sein technisch brillanter Heber zum 1:0 nach einem langen Sprint zeigte wieder einmal die Extraklasse des Franzosen. Mit neun Treffern in elf Pflichtspielen dieser Saison ist der 27-jährige Torjäger erneut die Tor- und Punktgarantie für den BVB. Selbst Barcelonas Superstar Luis Suarez zeigte sich bei seiner Auszeichnung zum besten Torjäger Europas von seinem Kollegen begeistert und prophezeite ihm eine noch bessere Zukunft. "Er ist ja erst noch dabei, sich zu entwickeln. Ich bin sicher, er wird in ein paar Jahren zu den besten Spielern in Europa gehören", lobte Suarez den Dortmunder. Die Zahlen bestätigen diese Einschätzung. Von 13 Treffern in seiner ersten Bundesliga-Saison 2013/14 steigerte sich Aubameyang auf 16 (2014/15) und 25 Tore (2015/16). Bleibt er verletzungsfrei, ist eine noch höhere Quote absolut möglich.

Dabei zählt der Franzose in der derzeitigen BVB-Formation schon zu den Oldies. Zuletzt durften sich neben Rückkehrer Mario Götze (24) der 18-jährige Christian Pulisic und der 19-jährige Ousmane Dembelé in der Offensive beweisen.

In der Bundesliga müssen die Borussen jedenfalls ihre Kräfte bündeln - schließlich läuft der deklarierte Bayern-Jäger dem Spitzenreiter mit vier Punkten Rückstand hinterher. Grund dafür sind in erster Linie zwei Auswärtsniederlagen in Leipzig (0:1) und Leverkusen (0:2), als der mit 17 Toren zweitbeste Angriff der Liga jeweils leer ausging.