"Das lasse ich so nicht laufen"

18.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:29 Uhr
Das Schulzentrum in der Ochsenschlacht wurde 1977 eingeweiht. Der Nordtrakt wird jetzt zur Unterkunft für minderjährige Flüchtlinge, die ohne Eltern nach Ingolstadt kommen. −Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Die exorbitant hohen Kosten, die bei den Neubauten im maroden Schulzentrum Ochsenschlacht anfallen, werden noch einmal völlig neu durchgerechnet. "Ich habe heute eine Arbeitsgruppe eingesetzt", sagte OB Alfred Lehmann bei der Bürgerversammlung Mailing-Feldkirchen.

Eigentlich wollten die Mailinger am Dienstagabend im TSV-Sportheim nur wissen, wann ihre eigene Schulturnhalle endlich saniert wird. Bürgermeister Albert Wittmann gab die Antwort: Die Renovierung sei schon zur Förderung beim Konjunkturpaket des Bundes angemeldet worden. Doch die Arbeiten in der Schule Auf der Schanz hätten sich als dringlicher erwiesen. Und überhaupt müsse die Stadt im Schulzentrum Südwest wahrscheinlich so viele Millionen ausgeben – zunächst 30 für Haupt- und Realschule, weitere 20 bis 30 werden geschätzt –, dass der Spielraum für andere Projekte immer geringer werde.

"Die Schule ist doch erst 40 Jahre alt", schimpfte einer der Teilnehmer. "Sie sprechen mir aus dem Herzen", gab ihm der OB Recht, "es kann nicht sein, dass wir nach 40 Jahren alles wegschieben. Das muss noch einmal überprüft werden. So möchte ich das nicht laufen lassen." Die bisher genannten Summen seien "für mich sehr problembehaftet". Lehmann will auch den Fahrplan für das weitere Vorgehen in der Ochsenschlacht noch einmal überdenken, der am kommenden Montag vom Stadtentwicklungsausschuss festgelegt werden sollte. "Ich werde die Sitzungsvorlage von der Tagesordnung nehmen." In dem genannten Papier des Hochbauamtes wird vorgeschlagen, bis Mitte Dezember das derzeit laufende Verfahren abzuschließen, mit dem ein Planungsbüro für den Neubau der Haupt- und Realschule in der Ochsenschlacht gesucht wird. In der nächsten Sitzungsrunde sollte demnach der Auftrag vergeben werden. Vorgesehen ist, beim Bau der Realschule das bestehende Pavillongebäude mit einzubeziehen. Damit parallel zum Schulbetrieb gebaut werden kann, soll der direkt angrenzende westliche Erdwall der Gustav-Adolf-Straße im kommenden Winter abgetragen werden.

Die Stadt will auf der Ostseite der künftigen Straßentrasse die Grundstücke als Bauplätze vermarkten. Für die Flächen soll es bereits Interessenten geben. Bericht über die Bürgerversammlung auf Seite 27