Ernsgaden (hg) Man steht und steht und steht. Seit der Bahnübergang in Ernsgaden im vergangenen Jahr umgebaut worden ist, vergehen oft „halbe Ewigkeiten“, bis sich die Bahnschranken wieder öffnen. Immer mehr Bewerden von Anliegern und Autofahrern sind deshalb in den zurückliegenden Monaten bei der Gemeinde Ernsgaden eingegangen, die deshalb die Bahn AG angeschrieben hat, um die Hintergründe zu erfahren.
Auf die Anfrage der Gemeinde Ernsgaden bestätigte die Bahn jetzt, dass die Bahnschranken an der Bahnlinie Ingolstadt-Regensburg bei Zugverkehr jetzt teilweise länger geschlossen bleiben vor dem Umbau. Bei einigen Zugfahrten wirkt sich der Unterschied deutlicher aus, bei anderem nicht zu stark. Teilweise müssen Verkehrsteilnehmer aufgrund der Signaltechnik jetzt über vier Minuten lang an dem Bahnübergang warten, während es früher „nur“ 90 Sekunden bis etwa drei Minuten waren. Vor allem bei Zügen, die Richtung Ingolstadt fahren, macht sich das bemerkbar.
In einem Antwortschreiben an Bürgermeister Karl Huber erläuterte der zuständige Sachbearbeiter der Bahn, dass die neuen Schließzeiten dem „Stand der Technik“ entsprechen und aus Sicherheitsgründen notwendig sind. Die früher eingebaute Signal- und Schließtechnik dürfe jetzt nicht mehr verwendet werden. Sie hatte aber beim „alten“ Bahnübergang einen Bestandsschutz.
Mit der bis zum vergangenen Jahr verwendeten technischen Einrichtung war es möglich, eine große Anzahl von „Schaltfällen“ zu erzeugen, um eine „Signalabhängigkeit“ zu umgehen, was kürzere Schließungszeiten der Bahnschranken zur Folge hatte, heißt es in dem Schreiben der „Eisenbahner“ an die Gemeinde. Mit der neuen Signal- und Schrankenanlage sei dies nicht mehr möglich, wodurch sich längere „Einschaltstrecken“ und damit auch längere Wartezeiten aufgrund der Steuerung der Schranken- und Signalanlage ergeben.
Wie die Bahn weiter bekannt gab, sind auch beim geplanten Bahnübergang am Kirchenweg, der momentan gesperrt ist, technische Herausforderungen zu bewältigen. Es hätten sich bei der Signaltechnik in den letzten Monaten noch einige gravierende Änderungen ergeben, die zu zahlreichen Umplanungen geführt haben. Infolgedessen sei zum Beispiel ein „Vollschrankenabschluss“ bei diesem Bahnübergang notwendig.
Wenn alle Planunterlagen fertig sind, muss mit der Gemeinde Ernsgaden noch ein förmlicher Vertrag über die finanzielle Abwicklung der Baumaßnahme, die so genannte „Kreuzungsvereinbarung“, geschlossen werden. Parallel wird der Antrag auf Umbau des Übergangs beim Eisenbahnbundesamt zur Genehmigung eingereicht. Aufgrund der Erfahrungen mit den Genehmigungsverfahren sei im Jahr 2012 nicht mehr mit einem Baubeginn zu rechnen, so die Bahn.