Ingolstadt (DK) Das Kinderzentrum in der Levelingstraße wächst und gedeiht. Im Herbst soll die neue Gemeinschaftseinrichtung, die in Privatinitiative gebaut wird, ihren Betrieb aufnehmen. Unser Mitarbeiter Michael Stadik sprach mit Claudia Seidel und ihrem Ehemann, dem Arzt Dr. Christian Seidel, über ihr ambitioniertes Bauprojekt.
Frau Seidel, Herr Dr. Seidel, wie ist die Idee entstanden, das Via-Vitae-Kinderzentrum Ingolstadt ins Leben zu rufen?
Christian Seidel: Ursprünglich wollten wir uns als Gemeinschaftspraxis für Kinder und Jugendmedizin vergrößern und haben dafür ein neues Gebäude gesucht. Sehr schnell haben wir jedoch gemerkt, dass es für unsere Bedürfnisse optimal wäre, in Privatinitiative ein Zentrum neu zu bauen, das verschiedene Einrichtungen unter einem Dach vereint.
Claudia Seidel: Nach unserer Philosophie sollen Kinder und Jugendliche ganzheitlich und auf ihrem individuellen Lebensweg unterstützt werden. Dabei bauen wir auf vorhandenes Wissen auf und versuchen neue Wege zu finden, uns gegenseitig zu motivieren und voneinander zu lernen. Sehr wichtig ist indes, dass nicht nur junge Menschen mit Schwächen oder Handicaps betreut werden sollen: Auch Begabungen und Stärken verdienen es, gefördert zu werden.
Sie planen also ein umfassendes Angebot?
Claudia Seidel: Ja. Sinnvoll wäre daher nicht nur ein therapeutisches Angebot oder Nachhilfestudio, sondern auch beispielsweise eine Musik- oder Tanzschule oder ein Fremdspracheninstitut. Das Kinderzentrum steht grundsätzlich allen Kindern und Jugendlichen offen, jedoch nicht nur diesen: Ebenso soll für Eltern und Erwachsene jeden Lebensalters ein interessantes Angebot rund um Gesundheit, Erziehung und Bildung entstehen. Für weitere Anregungen oder Ideen sind wir dankbar!
Wie wollen Sie dieses Konzept in der Praxis umsetzen?
Claudia Seidel: Neben den eigenständigen Praxen von Kinderärzten, Allgemeinmedizinern, Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten sowie dem Heilpädagogischen Zentrum Haus Miteinander wird im Via-Vitae-Kinderzentrum an der Levelingstraße auch ein Seminarzentrum angeboten. Hier können Kurse und Seminare zu verschiedenen Themenbereichen stattfinden: Yoga, Chi Gong, Zen, Autogenes Training, Bodengymnastik oder Fortbildung zu medizinischen, pädagogischen und anderen Themen.
Der Bau des Zentrums ist weit fortgeschritten. Wie wird das Haus aussehen, wenn es im Herbst eingeweiht wird?
Christian Seidel: Wir bauen in zwei Bauabschnitten. In der ersten Phase, die bis zum 1. September fertig sein wird, verwirklicht das Via-Vitae-Kinderzentrum als Bauherr fast drei Viertel des gesamten Vorhabens. Dieser erste Abschnitt reicht bis zum zweiten Treppenhaus und umfasst ein Erdgeschoss sowie drei Obergeschosse mit jeweils etwa 750 Quadratmetern Fläche pro Etage. Unser Ziel ist ein helles, freundliches Treppenhaus; darum haben wir uns für eine großzügige Fensterfront entschieden, um dort wie auch an der Außenfassade mit Pflanzen gestalten zu können. Die oberen Etagen des Hauses werden übrigens nach Mineralien benannt, die dort beispielhaft ausgestellt werden: A wie Amethyst, B wie Bergkristall und C wie Citrin. Weitere Einzelheiten können Sie im Internet unter www.viavitae-kinderzentrum.de finden.
Wer wird im Kinderzentrum eine neue Heimat finden?
Claudia Seidel: Bisher haben fest zugesagt der Verein Interessengemeinschaft Ingolstädter Eltern, die allgemeinmedizinische Gemeinschaftspraxis Evers-Püschel und Werner, die Logopädische Praxis Elvira Aigner und das Ergotherapieteam Brandl-Pickl. Schön wäre es, wenn noch weitere Fachleute und Spezialisten aus den unterschiedlichsten Bereichen dazu kämen. Wir wünschen uns zum Beispiel Kinder- und Jugendpsychiater, Psychotherapeuten, Neurologen, HNO-Ärzte, Hautärzte, Augenärzte, Osteopathen, sonstige medizinische Fachrichtungen und Beratungsstellen.
