"Das Jahr ist gut gelaufen"

04.01.2009 | Stand 03.12.2020, 5:18 Uhr

 

Thalmässing (HK) "Das Jahr ist gut gelaufen", sagt Bürgermeister Georg Küttinger zufrieden. Viele Projekte seien angepackt oder zumindest auf den Weg gebracht worden. Allerdings weiß Küttinger auch: "Die Arbeit wird uns im neuen Jahr nicht ausgehen."

Lang waren in den vergangenen Monaten nicht nur die Tagesordnungen der Marktratssitzungen, lang war vor allem auch die Liste der anstehenden Probleme. Einige waren recht schnell gelöst: So wurde beispielsweise mit dem Kreisjugendring nach Jahren des Streits wegen des KJR-Zentrums durch die Zahlung eines Geldbetrags an die Gemeinde eine Lösung gefunden, mit der beide Seiten leben können. Auch mit einer Firma, mit der ein Rechtsstreit im Raum stand, einigte sich die Gemeinde nach Gesprächen des Bürgermeisters mit den Inhabern. Noch nicht endgültig vom Tisch ist der "Wasserstreit" mit Hilpoltstein, allerdings wird auch ohne Unterschrift unter die entwickelte Vereinbarung bereits eine Zusammenarbeit praktiziert. Statt der prophezeiten "horrenden Erhöhung" des Wasserpreises müssen die Wassergäste Eysölden und Offenbau nach der neuen Regelung nur sieben Cent pro Kubikmeter mehr bezahlen. "Hier sind nicht gerechtfertigte Ängste geschürt worden", sagt Georg Küttinger rückblickend, nachdem sich auch noch herausgestellt hat, dass die hohen Uranwerte auf alten Zahlen beruhten und längst im Normalbereich sind. Die Wasserversorgung von Hilpoltstein sei auf einem guten Stand, hier müssten die Wassergäste nicht befürchten, bald für Sanierungsarbeiten mitbezahlen zu müssen.

"Gelöscht" wurde auch der Streit zwischen Gemeinde und Feuerwehr: Schon im Mai soll das neue HLF kommen, dem die Feuerwehr Thalmässing den Vorrang vor dem Neubau eines Feuerwehrhauses eingeräumt hat. Auch der Arbeitskreis Feuerwehr, in dem neben der Verwaltung auch Kommandanten sitzen, hat seine Arbeit aufgenommen und erarbeitet eine Prioritätenliste der notwendigen Anschaffungen. Aufgeschoben wurde der Neubau eines Feuerwehrhauses in Thalmässing, wobei derzeit der Standort noch offen ist. Auch eine Sanierung und Erweiterung des bestehenden Gebäudes ist noch in der Diskussion. Zerschlagen hat sich die Möglichkeit, das Firmengelände von Marcant für eine Übergangslösung zu nutzen. Zwar hatte die Gemeinde bei der Versteigerung mitgeboten, ihr Angebot aber zurückgezogen, als die Sparkasse mitteilte, dass sie sich mit dem Besitzer einigen könnte.

Sehr rasch auf grün gestellt werden konnte das Signal für den Neubau eines Gemeinschaftshauses in Waizenhofen durch die Feuerwehr des Ortes. Der Turm wird erhalten, das Nebengebäude abgebrochen und durch ein ähnliches Gebäude ersetzt. Auf der Erfolgsspur ist auch der Hort für Schulkinder, der vom Team des Regenbogenkindergartens betreut wird. Die Bedarfsermittlung habe zwar viel Zeit gekostet und Arbeit gemacht, sei aber von einem überdurchschnittlich hohen Rücklauf belohnt worden. Gut angenommen wird auch das Angebot, samstags standesamtlich zu heiraten.

Unterschriftsreif ist auch die neue Vereinbarung der Gemeinde mit den Jagdgenossen, in der nicht nur die Höhe des Gemeindezuschusses geregelt wird, sondern auch viele bisher offene Fragen geklärt werden. Eine Vielzahl neuer Satzungen hat der Marktrat in den vergangenen Monaten verabschiedet, deren Vorbereitung der Verwaltung viel Zeit gekostet hat. Ausgewiesen ist jetzt auch der Jakobsweg durch das Gemeindegebiet, die neue EDV-Anlage für das Rathaus ist angeschafft. Von den Bürgern gut angenommen wird auch das Angebot, Mängel, die ihnen auffallen wie zum Beispiel nicht brennende Straßenlampen, auf einer Mängelliste festzuhalten und an die Gemeinde weiterzugeben. "Wir können so viel schneller auf Schäden reagieren", freut sich Küttinger. Bald sollen diese Mängel auch über das Internet gemeldet werden können. Auf den Weg gebracht wurde die Sanierung der Brücke in Eckmannshofen und der Gartenstraße in Thalmässing, die beide nächstes Jahr über die Bühne gehen sollen.

Ein "Weihnachtsgeschenk" für 50 Bürger war die Mitteilung, dass der Staat endlich insgesamt 160 000 Euro Zuschüsse für Kleinkläranlagen auszahlt, auf die die Antragsteller schon lange gewartet hatten. Ein etwas anderes Weihnachtsgeschenk bekamen die 348 Thalmässinger Bürger über 80 Jahre: Statt wie bisher Süßigkeiten oder Wein erhielten sie einen Zehn-Euro-Gutschein, der in den Geschäften des Gewerbevereins eingelöst werden kann. Solche Gutscheine möchte der Bürgermeister in Zukunft in Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverein auch als Geschenkidee anbieten. Wenn sie allgemein auf einen Betrieb des Gewerbevereins ausgestellt sind, hat der Beschenkte eine große Auswahl, wo er den Gutschein einlösen will.

Viel Arbeit liegt hinter der Gemeinde. "Das Jahr ist gut gelaufen", bilanziert Küttinger, der optimistisch in die Zukunft blickt – trotz Weltwirtschaftskrise. Allerdings habe er zu schnell zu viel angefangen und erst lernen müssen, dass manche Dinge nicht so schnell vorankommen wie man es sich wünschen würde, räumt er ein. "Die Arbeit geht uns jedenfalls auch 2009 nicht aus."