Schrobenhausen: Hundertwasser im Pflegschloss

04.01.2009 | Stand 03.12.2020, 5:18 Uhr

"Irinaland" heißt diese Arbeit von Friedensreich Hundertwasser, die im kommenden Frühjahr zusammen mit anderen Werke des österreichischen Künstlers im Museum im Pflegschloss zu sehen sein wird.? Repro: kx

Schrobenhausen (woe) Schrobenhausens Kunstfreunde dürfen sich auf ein abwechslungsreiches und hochkarätiges Ausstellungsjahr 2009 freuen. Das Museum im Pflegschloss zeigt im Frühsommer unter anderem Arbeiten des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser.

Nach der Schau "Picasso in Schrobenhausen", die sich im vergangenen Sommer als Publikumsmagnet erwiesen hat, plant Claudia Freitag-Mair, Leiterin der Schrobenhausener Museen, in diesem Jahr eine weitere vielversprechende Ausstellung. Zur nächsten Spargelsaison soll im Pflegschloss eine umfassende Ausstellung des grafischen Werkes des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser zu sehen sein.

Hundertwasser war einer der populärsten Künstler des 20. Jahrhunderts, er war als Maler, Ökologe und Architekt tätig. Seine Projekte und Anliegen, die noch heute als richtungsweisend gelten, sollen in der Ausstellung in ausgewählten Exponaten veranschaulicht werden.

"Hundertwasser in Schrobenhausen" wird Arbeiten aus dem grafischen Werk von 1951 bis 2000 zeigen. Die Ausstellung wird ergänzt durch eine umfangreiche Dokumentation in Form von Fotos, Texten und Handschriften über Leben und Werk des Kosmopoliten. Zusätzlich gibt es eine Auswahl von Originalpostern, die Hundertwasser für Umweltaktionen geschaffen hat, sowie einige Exemplare aus seinem Briefmarkenoeuvre. Ergänzt wird die Ausstellung durch weiteres didaktisches Material, das vor allem für Schulklassen und andere Gruppen interessant ist.

Doch auch vor und nach der Hundertwasser-Ausstellung wird im Pflegschloss Sehenswertes geboten. Im Januar übernimmt das Schrobenhausener Jugendparlament die Räume des Pflegschlosses und zeigt Arbeiten talentierter junger Leute. In Anschluss (von Februar bis April) wird dann der Stahlbildhauer Manfred Heller aus Straubing den Innen- und Außenbereich mit seinen teilweise sehr großformatigen Eisenskulpturen bestücken. Die Verbindung zu dem ungewöhnlichen Künstler kam über Silvio Mattioli zustande.

Von Ende Juni bis Ende August erinnert man im Pflegschloss an Schrobenhausens Partnerstädte. Anlass dafür ist das 20-jährige Bestehen der Verbindung mit der österreichischen Stadt Perg. Eine entsprechende Ausstellung wird neben der Geschichte der Partnerschaften auch zahlreiche originelle Geschichten der vielen gegenseitigen Begegnungen aufgreifen.

Im Herbst 2009 schließlich stellen die beiden Maler Renate Rüd aus Nürnberg und Jakob Rusch aus Pobenhausen im Pflegschloss ihre ungewöhnlichen Strukturbilder mit Eisenocker aus. Beide Künstler haben bei der Beuys-Schülerin Ruth Lünen gelernt und ihre Arbeiten bereits in zahlreichen überregionalen Ausstellungen gezeigt.

Beschlossen wird das Ausstellungsjahr auch heuer wieder von einer Parallelausstellung zu "Kunst und mehr", der traditionellen Weihnachtsschau des Verkehrsvereins im Pflegschloss. Zu sehen gibt es diesmal historisches Spielzeug aus der Privatsammlung der Schrobenhausener Familie Scholter – eine Zusammenstellung schöner alter und seltener Stücke, wie sie nicht nur das Herz von Spielzeugfreunden erfreuen.