Noch ist er nicht besonders hoch, der Reformdruck. Mag die Zahl der Kirchenaustritte auch Jahr für Jahr zunehmen: Bistümer und Landeskirchen können sich weiter über steigende Einnahmen bei der Kirchensteuer freuen, verbuchen immer neue Rekorde.
Dabei gibt es keine Garantie, dass das auch in Zukunft so bleibt. Je mehr Menschen sich abwenden, desto dringlicher wird sich die Reformfrage stellen. Das deutsche Kirchensteuersystem ist historisch gewachsen und durchaus nicht frei von Widersprüchlichkeiten. Es versteht sich von selbst, dass eine zunehmend kritische Öffentlichkeit auch nach dem Vermögen der Kirche fragt. Da hilft kein Wegducken. Der Debatte darüber muss sich die Kirche stellen. Sie kann dabei durchaus selbstbewusst deutlich machen, wie ihre Arbeit unsere Gesellschaft bereichert.
