Schwabach
"Das ganze Jahr entspannt und locker feiern"

Schwabach feiert große Silvesterparty mit 3000 Gästen zum Auftakt ins Jubiläumsjahr Sektbar auf dem Marktplatz fehlt

01.01.2016 | Stand 02.12.2020, 18:51 Uhr

Großer Auftakt zum Schwabacher Feierjahr: Auf dem Marktplatz feiern rund 3000 Bürger den Beginn des Stadtjubiläums. Die Band Smokestack Lightnin' trotzt der eisigen Kälte (oben), auch Wunderkerzen und Glühwein helfen beim Aufwärmen. Nur an eines hatten die Organisatoren nicht gedacht: Ausgerechnet an Silvester fehlte bei der großen Schwabacher Party eine Sektbar. - Fotos: Schmitt (2), Hertlein

Schwabach (HK) Seinen 900. Geburtstag will Schwabach 365 Tage lang feiern. Das Jahr 2017 soll für die Goldschlägerstadt ein Festival ohne Ende werden. Ein Jahr, das man lange in Erinnerung behalten und das das Image gewaltig aufpolieren soll. So gesehen war die Auftaktveranstaltung am Museumspark - "Die Nacht auf 2017" - schon mal ein verheißungsvoller Auftakt.

 

Knapp drei Stunden Musik, Unterhaltung, Goldkultur im Stadtmuseum samt brillantem 900-Jahre-Abschlussfeuerwerk waren ein gelungener Start ins Schwabacher Feierjahr. Die Band Smokestack Lightnin' entließ mit dem Pink Floyd Klassiker "Wish you were here" schließlich die begeisterten Fans. Laut Kulturamtsleiterin und Cheforganisatorin Sandra Hoffmann-Rivero waren "zwischen 3000 und 4000 Besucher gekommen - einfach prima".

Eisig war es in der Silvesternacht. Das tat der Stimmung bei Minus neun Grad allerdings keinen Abbruch. Zwischen Neugierde und kultureller Aufbruchstimmung war alles geboten, riesengroß war verständlicherweise der Jubel, als Schwabachs Oberbürgermeister Matthias Thürauf, Kulturamtsleiterin Hoffmann-Rivero und Moderator Stefan Schleicher von zehn auf null herunterzählten und das neue Jahr einläuteten. Mit mächtig Stolz in den Gesichtern. Nicht umsonst, sondern mit Blick auf das kulturelle Jahr 2017, intonierten Smokestack Lightnin' unter anderem das Stück "Paradise City" von Guns 'n' Roses" als Hommage an die Goldschlägerstadt.

"Wir haben uns gedacht, wir fangen Silvester damit an und feiern das ganze Jahr durch", gab Hoffmann-Rivero das Motto für 2017 vor. Grund genug gibt es. "Ich freue mich, dass wir im März 900 Bäume pflanzen werden. Ich freue mich, dass ich es geschafft habe, die Eröffnungsveranstaltung des Fränkischen Sommers hierher zu holen. Ich freue mich auf die Veranstaltung Sommerglanz am 8. Juli. Ich freue mich auf ein Open-Air-Festival am Martin-Luther-Platz mit Christine Stürmer", blickte Sandra Hoffmann-Rivero voraus. "Es ist uns gelungen, ein breites Programm auf die Beine zu stellen. Schwabach ist vielfältig und bunt und genau das soll sich im Jubiläumsjahr widerspiegeln." Auch die zehnte ORTUNG-Kunstausstellung steht an, dazu noch die 20. LesArt.

Oberbürgermeister Thürauf, der trotz einer Magen-Darm-Grippe die Silvesterparty besuchte, lobt die Kulturamts-chefin. "Es ist ein geiles Gefühl, hier auf der Bühne im Museumspark zu stehen, trotz der Kälte auf die Schwabacher und Schwabacherinnen zu schauen. Und klatschen Sie, denn es eine gigantische Leistung, was Frau Hoffmann-Rivero mit ihrem Projekt-Team auf die Beine gestellt hat und ich freue mich auf ein Projekt, was wir uns schon immer mal vorgenommen hatten, eine Eislaufbahn auf dem Marktplatz zu installieren. Jetzt im Jubiläumsjahr probieren wir es mal aus, ob es funktioniert. Das könnte cool werden."

Verzichten will Matthias Thürauf dagegen auf langatmige Veranstaltungen. Es werde im Jubiläumsjahr keinen Festakt über drei Stunden mit 200 Grußworten und einer Festschrift geben, versprach er. "Wir wollen eigentlich das ganze Jahr entspannt und locker feiern." Seine Losung: "Wir wollen uns auf unsere Geschichte freuen und mutig in die Zukunft blicken."

Das Jazz-Trio "Espresso" um Uwe Kamolz spannte den musikalischen Bogen zwischen Swing, Barmusik und Jazz, Smokestack Lightnin' trotzten der Kälte und verzauberten mit ihren Glanzstücken die Nacht, alle Musiker traten im besonders schicken Stil auf, Sänger und Bassist Bernie Batke hatte eigens einen Uralt-Anzug seines Vaters aus dem Schrank geholt.

Sehenswert auch der vom Schwabacher Video-Journalisten Eric Deyerler gedrehte Film über die Goldschlägerstadt mit Interviews von Bürgern. Schriftstellerin Sabine Weigand und Künstler Willy Büttl führten da amüsant durchs Programm. Im Innern des Museums wurde der "Spiel ohne Grenzen"-Film mit Schwabacher Beteiligung aus dem Jahr 1971 gezeigt.

Einziger Wermutstropfen einer ansonsten tollen Veranstaltung war der Getränkestand. Ewig Schlange stehen für einen Caipirinha oder Glühwein - das kam nicht sonderlich gut an. Außerdem fehlte ausgerechnet an Silvester eine Sektbar. Daran kann noch gearbeitet werden. Zeit genug ist ja. Schwabach bleiben im Jubiläumsjahr noch 363 Partytage.