Hilpoltstein (HK) Julian Weiß aus Spalt und Christine Ramsauer aus Allersberg haben gestern die zwölfte Auflage des Hilpoltsteiner Burgfestlaufs gewonnen. Den prestigeträchtigen Titel des Burgbergkönigs verteidigte Matthias Seitz aus Hilpoltstein, neue Burgbergkönigin ist passenderweise seine Freundin Julia Ramsauer.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Hilpoltsteiner Burgfestlaufs gibt es damit ein echtes Königspaar. Wie es sich für einen würdigen König gehört, gewann Matthias Seitz vom La Carrera TriTeam Rothsee trotz einer durchzechten Nacht auch heuer (und schon zum vierten Mal insgesamt) den Sprint vom Start in der Siegertstraße hinauf zur Burg. Seine starken Antritte in den vergangenen Jahren haben die meisten Herausforderer offensichtlich abgeschreckt. Le-diglich der Hilpoltsteiner Noli Dervishaj wagte es gestern, den Titelverteidiger zu attackieren. Zur Hälfte des schnellen ersten Kilometers hinauf zum Torbogen führte Dervishaj sogar das Feld des Hauptlaufs an. Doch dann schlug Seitz zurück, zog in den Kurven hinter der Kirche davon und hetzte schließlich mit mehreren Metern Vorsprung den entscheidenden An-stieg hoch. Die Prämie für den Triumph am Burgberg – traditionsgemäß ein Kasten Festbier – stockte seine Freundin Julia Ramsauer sogar noch um einige Liter auf, weil sie als schnellste Starterin den Burghof erreichte und so den Doppelerfolg für das La Carrera TriTeam Rothsee perfekt machte.
Auf den restlichen sechseinhalb Kilometern bis zum Ziel übernahmen dann aber wie gewohnt die Topathleten aus dem Läufer-Cup des Leichtathletik-Kreises Mittelfranken-Süd das Kommando. Dass tatsächlich ein-mal ein Hilpoltsteiner den Burg-festlauf gewinnt, blieb gestern erneut ein frommer Wunsch. Auch wenn es im Frauenfeld so viele Lokalmatadorinnen in der Spitzengruppe gab wie lange nicht mehr: Stephanie Pummer, Carmen Gugu und Sabine Frisch belegten die Plätze zwei bis vier, hatten aber allesamt keine Chance gegen die überragende Christine Ramsauer aus Allersberg (LAC Quelle Fürth). Als sich die Hektik der Burgbergwertung allmählich legte, übernahm die souveräne Spitzenreiterin im Läufer-Cup flott die Führung und lief fortan ein einsames Rennen.
Über 100 Sekunden Vorsprung verschaffte sich Christine Ramsauer, die nach dem dritten Sieg in Serie beim Allersberger Kirchweihlauf nun auch ihren Hattrick beim Hilpoltsteiner Burgfestlauf perfekt machte. Beide Siege sind ihr wichtig, doch im Vergleich der Prämien, die es bei diesen beiden Rennen zu gewinnen gibt, hat der Burgfestlauf die Nase vorn: „Die Burgi-Pokale sind die einzigen Pokale, die ich bei mir daheim aufstelle.“ Der gestern gewonnene ist Nummer fünf.
Über seinen ersten Burgi-Pokal durfte sich Julian Weiß aus Spalt freuen, der ebenfalls seinen Sieg in der Vorwoche beim Allersberger Kirchweihlauf bestätigte. „Da hat er mich richtig abgeledert“, sagte Sven Ehrhardt von der TSG Roth, der sich auch gestern mit dem zweiten Platz begnügen musste, wenngleich nur mit 14 Sekunden Rückstand. Bis zum Stadtweiher hatte Ehrhardt noch Schritt gehalten. Doch dem letzten Antritt seines Mitfahrers – der Rother und der Spalter waren gemeinsam mit dem Auto nach Hilpoltstein gekommen – hatte er nichts mehr entgegenzusetzen. Auf dem dritten Platz folgte Andreas Doppelhammer aus Gunzenhausen, der diesjährige Gewinner des Hilpoltsteiner Halbmarathons, der nach dem zweiten Anstieg zur Burg abreißen lassen musste.
Dass gleich vier der fünf Schnellsten aus der in Pleinfeld beheimateten „Mannschaft ohne Namen“ kamen, dafür sorgten Andreas Meyer und Erwin Zachmann, der jetzt nicht mehr alleine, sondern punktgleich mit seinem Vereinskameraden Julian Weiß die Gesamtwertung des Läufer-Cups anführt. Auf einen Besuch des Burgfests verzichteten die Besten aber allesamt – ganz im Gegensatz zum neuen Königspaar Matthias Seitz und Julia Ramsauer, das deutlich abgeschlagen über die Ziellinie trudelte.
