Eichstätt (chl) Die „Galerie der Menschlichkeit“ ist leider nicht so stark frequentiert, wie es sich Michael Kreitmeir bei der Eröffnung vorigen Dezember erhofft hatte: Das Schaufensterbüro seiner Hilfsorganisation Little Smile auf Sri Lanka ist kaum mehr geöffnet und wird wenig beachtet. „Diese Passage wird kaum passiert“, sagt Kreitmeir zu den Räumen im Durchgang des ehemaligen Brönner- & Daentler-Gebäudes in der Pfahlstraße.
Und das Büro ist auch personell praktisch nicht mehr besetzt. Dabei wäre eine funktionierende Eichstätter Anlaufstelle von großer Bedeutung für seine Organisation auf Sri Lanka. Deshalb ist Kreitmeir, der derzeit auf Heimatbesuch in Eichstätt ist, auf der Suche nach Eichstätterinnen und Eichstättern, die sich als aktives Bindeglied zwischen Eichstätt und Koslanda auf Sri Lanka engagieren wollen.
Der gebürtige Eichstätter und frühere TV-Journalist hat bekanntlich seit 1999 auf Sri Lanka ein ganzes Dorf aufgebaut. Im Mittelpunkt standen und stehen Kinderheime. Ihm geht es um eine langfristige Perspektive für die Menschen dort, deshalb liegt ihm weniger am bloßen Spendensammeln, als vielmehr daran, dass die Kinder und Menschen mit den Projekten von Little Smile eine friedliche Heimat und ein wirtschaftliches Auskommen haben. Jedem Sozialprojekt stellt Kreitmeir deshalb zur Finanzierung möglichst ein wirtschaftliches Projekt zur Seite. Projekte wie die Farm in Dikkapitiya mit dem Export von Gewürzen tragen zum Betrieb der sozialen Einrichtungen bei; der Vertrieb läuft allerdings nicht immer reibungslos. „Spenden machen etwa zehn Prozent der Einnahmen aus, den Rest müssen wir erwirtschaften.“
Die Little Smile Association wurde im Jahr 2002 im Sozialministerium als Hilfsorganisation registriert. In Deutschland unterstützt der gemeinnützige Verein Little Smile e.V. die Arbeit der Association. Allerdings ist der Verein nicht so stark ausgestattet, wie Kreitmeir es sich wünscht. Den Vorsitz führt er selbst – von Sri Lanka aus, „das ist nicht ideal“. Zweiter Vorsitzender ist Dominik Pfuhler, Kassenwart ist Kreitmeirs Sohn Manuel, der allerdings nicht in Eichstätt, sondern in Heidelberg lebt. Insgesamt zählt der Verein unter 20 Mitglieder, die meisten passiv; das ist für eine wirkungsvolle Arbeit zu wenig.
Kreitmeir würde sich wünschen, dass sich in Eichstätt Ehrenamtliche nach dem Vorbild des Vereins „Von uns für Kinder“ in Dietfurt oder auch der Nepalhilfe in Beilngries formieren. Nach der Tusunami-Katastrophe 2004 hatte es unter dem Slogan „Eichstätt hilft“ ja bereits gute Ansätze dafür gegeben. Zwei bis drei Aktionen jährlich, die die nachhaltige Arbeit von Little Smile – und seine Produkte – darstellen, wären ideal. „Ein Stand am Altstadtfest wäre toll, aber das kann ich nicht stemmen.“ Das würde nun organisatorisch auch zu knapp. Aber vielleicht ja am Weihnachtsmarkt, wenn sich bis dahin ein zwei Mitstreiterinnen oder Mitstreiter gefunden haben?
Annekathrin Blank, die das Eichstätter Schaufensterbüro zum Start betreut hatte, arbeitet inzwischen bei Little Smile auf Sri Lanka. Sie wird dort, so hofft Michael Kreitmeir (60), wohl auch seine Nachfolgerin. Für Eichstätt sucht Kreitmeir nun neue engagierte Leute, die den Verein in der Öffentlichkeit präsenter machten „am liebsten natürlich ehrenamtlich, möglich wäre aber auch eine 430-Euro-Kraft“.
Alle Informationen zu Little Smile finden sich im Internet unter www.littlesmile.com. Dort gibt es auch eine Kontaktadresse. Bis 10. Juli ist Kreitmeir noch persönlich in Eichstätt. Seine Handynummer: 015159048236.
