Hilpoltstein
"Da muss man jetzt halt durch"

Autobahnbaustellen bei Hilpoltstein haben lange Staus zur Folge – Immer wieder Auffahrunfälle

03.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:19 Uhr

Dichter Verkehr herrscht dieser Tage auf der A9. Zusätzlich für Verdruss sorgt bei vielen Autofahrern die einseitige Sperrung der Hilpoltsteiner Anschlussstelle - Foto: J. Münch

Hilpoltstein (HK) Wer derzeit auf der Autobahn zwischen Nürnberg und München unterwegs ist, muss unter Umständen viel Geduld aufbringen. Zahlreiche Baustellen bremsen den Verkehrsfluss. Nun ist noch die Anschlussstelle Hilpoltstein in Richtung München bis inklusive Donnerstag, 5. Juli, gesperrt worden.

„Wir sind nicht glücklich darüber, aber die Arbeiten müssen ja erledigt werden“, sagt Bernd Reinhart von der Verkehrspolizeiinspektion in Feucht. Seit die Autobahndirektion Mitte Juni mit den Bauarbeiten zur Erneuerung der Fahrbahndecke in Richtung München begonnen hat – und dadurch die Fahrspuren reduziert wurden – staut es sich bei Hilpoltstein immer wieder. So auch am vergangenen Donnerstag, als die Geduld der Fahrer nach einem Unfall, der sich nachmittags gegen halb vier ereignete, auf eine harte Probe gestellt wurde. „Das war der Tag des Halbfinales bei der Fußball-EM“, erinnert sich Rein-hart. „Da wurde noch abends um halb sieben im Radio gesagt, dass sich der Verkehr auf 20 Kilometern Länge staut.“

Laut Verkehrspolizei sind derartige Verzögerungen momentan keine Seltenheit. Zwar wurden, um die Gefahr von Verkehrsunfällen einzudämmen, in Absprache mit der Autobahndirektion Geschwindigkeitsbegrenzungen festgelegt, doch zu Auffahrunfällen kommt es nach Polizeiangaben immer wieder. „Das ist schon ein ziemlicher Unfallschwerpunkt“, sagt Reinhart. Glücklicherweise seien die Zusammenstöße bislang allerdings immer glimpflich abgegangen. Schwer verletzt wurde niemand.

Das große Problem: „Wenn etwas passiert, gibt es sofort eine ordentliche Verkehrsbehinderung. Vor allem im Berufsverkehr sind dann 10 bis 20 Kilometer Stau fast schon normal. Und dass jetzt zudem in vielen Bundesländern die Ferien beginnen, macht die Situation natürlich auch nicht besser“, erklärt der Polizist. Dass die Autofahrer von den vielen Baustellen auf ihrem Weg genervt sind, kann Reinhart gut verstehen. „Immerhin kämpfen wir uns ja genauso durch den Stau. Wir können schließlich auch nicht einfach drüberfliegen.“ Seine Einstellung: „Da muss man jetzt halt durch.“

Aber voraussichtlich nicht mehr lange. Die seit Wochen andauernde Erneuerung der Fahrbahndecke soll voraussichtlich am 19. Juli abgeschlossen sein – und auch die gerade erst vorgenommene Sperrung der Anschlussstelle Hilpoltstein wird nicht ewig dauern. Im Gegenteil: Es wird damit gerechnet, dass die Sanierungsarbeiten in diesem Bereich bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag um 23 Uhr abgeschlossen sein werden. Dann müssen die gestressten Autofahrer wenigstens nicht mehr den Umweg über die Anschlussstellen Allersberg beziehungsweise Greding in Kauf nehmen.

Und für all jene, die noch vor dem Abschluss der Bauarbeiten planen, auf der Autobahn in Richtung Süden zu fahren, hat Reinhart noch einen heißen Tipp parat: „Fahren Sie nicht samstags, wenn alle anderen auch unterwegs sind.“ Außerdem rät er dazu, so oder so möglichst viel Zeit einzuplanen, denn die Baustellen bei Hilpoltstein sind auf dieser Strecke beileibe nicht die einzigen. Der Polizist weiß: „In Richtung München gibt es derzeit noch viel mehr davon.“