Wolnzach
Da helfen nur klare Worte

"Landwirt des Jahres" spricht beim Maschinenring Ilmtal über Herausforderungen der Zeit

23.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Mit einem Geschenk bedankten sich Maschinenring-Geschäftsführer Kawasch (links) und Maschinenringvorsitzender Schretzlmeier (rechts) beim Referenten Georg Mayerhofer. - Foto: Gebendorfer

Wolnzach (gdh/kat) Georg Mayerhofer aus Parschalling ist "Landwirt des Jahres". Im vergangenen Jahr hat er diesen bedeutendsten Preis für Landwirte im gesamten deutschen Sprachraum, verliehen vom Deutschen Landwirtschaftsverlag, eingeheimst. Jetzt war er Gast in Wolnzach, war am Donnerstagabend Hauptredner bei der Jahresmitgliederversammlung des Maschinen- und Betriebshilfsrings Ilmtal im Deutschen Hopfenmuseum.

"Transparenz und Aufklärung mit Blick auf die Verbraucher liegen ihm besonders am Herzen", heißt es unter anderem in seinem Juryurteil, das ihn zum Sieger machte. Auch in Wolnzach ging er diesen Weg und sparte nicht mit klaren Worten: Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe sei im Laufe der letzten Jahrzehnte durch Technisierung und Industrialisierung massiv zurückgegangen, und zwar auf nur noch zwei Prozent der Bevölkerung. Da braucht es eben klare Worte wie: "Mir reicht es, wie die Gesellschaft mit der Landwirtschaft umgeht und ich stelle mich den Herausforderungen der Zeit."

Die Zukunft der Landwirtschaft sei abhängig von einer Reihe von Faktoren: von Effizienz, Klimawandel, Umweltschutz, politischen Einflüssen, Gesellschaft und Handel. Was es für die Landwirte in Zukunft zu tun gibt? "Sie müssen Öffentlichkeitsarbeit betreiben und auf die Gesellschaft zugehen, politisches Engagement zeigen, regionale Absätze schaffen, Angebote bündeln und Kooperationen suchen, Nischen suchen und nutzen sowie Verbände unterstützen." Die Landwirtschaft müsse sich breiter aufstellen und nur gemeinsam sei man stark.

Viel Applaus bekam Mayerhofer für seine Rede, ebenso wie Maschinenringvorsitzender Engelbert Schretzlmeier, der Positives zu berichten hatte: Er schilderte ein Rekordjahr mit einem Umsatz von knapp 4,5 Millionen Euro. "Der Maschinenring bietet den bäuerlichen Betrieben als Selbsthilfeorganisation Hilfe und Unterstützung bei zahlreichen alltäglichen Aufgaben", so Schretzlmeier. Dazu gehörten Serviceleistungen, die Vermittlung von Betriebs- und Haushaltshilfen, die Maschinenvermittlung, ein Büroservice und die Gewährung von Einkaufsvorteilen.

Der stellvertretende Landrat Josef Finkenzeller hob die Bedeutung des Maschinenrings hervor und wies darauf hin, dass die Fusion der einzelnen Ringe zum MR Ilmtal die richtige Entscheidung gewesen sei. Auch Josef Konrad, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pfaffenhofen, begrüßte den Erfolg der Organisation. Aufgabe der Zukunft werde vor dem Hintergrund von Tierwohl und neuer Düngeverordnung die Unterstützung der Landwirte in Form von Beratung und Dokumentation sein. Auch Digitalisierung werde zunehmend ein Thema.

MR-Geschäftsführer Marcus Kawasch informierte über das Geschäftsjahr und dankte allen, die daran beteiligt waren. Nach seiner Auskunft umfasst der Maschinenring im Moment 1559 Mitglieder mit 34 700 Hektar Betriebsfläche. Der Verrechnungswert betrug knapp 4,5 Millionen Euro, also je Betrieb 2859 Euro und je Hektar 128 Euro. Durch die Betriebshelfer und Dorfhelferinnen wurden laut Kawasch gut 1,3 Millionen Euro abgerechnet. Diese Arbeiten wurden von 20 Betriebshelferinnen und 111 Betriebshelfern bei 2725 Einsätzen erledigt und es wurden 18 159 sozialpflichtige sowie 33 710 wirtschaftliche Stunden geleistet.

Über die MR Ilmtal Agrarservice GmbH wurde über eine Million Euro Umsatz erwirtschaftet. Dabei werden rund 170 Objekte im Landkreis betreut und die Mitglieder können in verschiedenen Bereichen ein Zusatzeinkommen erzielen.