Pfaffenhofen
Gemeinsam für bezahlbaren Wohnraum

CSU hofft bei Erarbeitung von Lösungen auf überparteiliches Miteinander und drängt zur Eile

23.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt und der große Bedarf an bezahlbarem Wohnraum ist für die Kreis-CSU "eine riesengroße Herausforderung". Möglichst schnell müssten praktikable Lösungen erarbeitet werden, so die Forderung der Parteispitze.

Um Denkanstöße für sinnvolle Lösungen zu geben und staatliche Fördermöglichkeiten hierzu vorzustellen, hatte die CSU vor Kurzem zwei Experten von der Regierung von Oberbayern nach Wolnzach geladen (PK berichtete). Laut deren Prognosen müssten in den nächsten 17 Jahren circa 8000 Wohnungen gebaut werden, um der Nachfrage einer stark steigenden Zahl von Landkreisbürgern gerecht zu werden. Das Landratsamt teilte hierzu mit, dass im vergangenen Jahr im Landkreis Pfaffenhofen 1162 Wohnbauvorhaben verzeichnet worden seien (zum Vergleich 2016: 1107), die Bautätigkeit also weiter angestiegen sei.

Und trotzdem müsse schnell gehandelt werden, so der Landtagsabgeordnete und CSU-Kreisvorsitzende Karl Straub jetzt in einer Pressemitteilung. Denn das Problem läge insbesondere darin, dass Wohnraum bezahlbar sein müsse - für jüngere Menschen, für Familien und zunehmend auch für Senioren. Straub: "Das Augenmerk darf also nicht nur auf die Quantität der Wohnbauvorhaben gelegt werden, sondern es braucht in Zukunft Kreativität und Qualität, um vielfältige und zeitgemäße Wohnungen zu bezahlbaren Preisen schaffen zu können." Barrierefreiheit, die selbstständiges Wohnen im Alter zulässt, sei genauso gefragt wie familienfreundliche Wohnungen für Haushalte mit Kindern. Wichtig sei das nicht nur für die Zentren im Landkreis, sondern in gleichem Maße auch für den ländlichen Raum.

In ihren Vorträgen stellten die Referenten der Regierung von Oberbayern verschiedene Bayerische Förderprogramme vor, mit denen der Freistaat Bayern die Errichtung, aber auch die Modernisierung von Wohnungen unterstützt. In einem ersten Schritt könnten mit einem Flächenressourcenmanagement vorhandene Potenziale in den Kommunen analysiert und Möglichkeiten der Weiterentwicklung beziehungsweise Umstrukturierung erörtert werden, so Straub. Dann gelte es, die verschiedenen bayerischen Förderprogramme einzubeziehen, die insbesondere in den Bereichen einkommens- und aufwendungsorientierte Förderung, barrierefreies Wohnen und Modernisierung attraktive Fördermöglichkeiten böten. Die Mischung von geförderten Wohnungen für verschiedene Einkommensstufen und das Einstreuen freifinanzierter Wohnungen bilden eine Voraussetzung für langfristig stabile Bewohnerstrukturen, so die Referenten der Regierung von Oberbayern.

"Damit möglichst schnell Lösungen auf den Weg gebracht werden, die dem Bedarf und den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden, müssen viele Mosaiksteine zusammengesetzt werden und insbesondere die örtlichen Gegebenheiten genau analysiert werden", meint Reinhard Heinrich, Reichertshausener Bürgermeister und CSU-Fraktionssprecher im Kreistag. Natürlich hätten es die Kommunen aufgrund ihrer Planungshoheit allein in der Hand, kreative Zukunftsmodelle zu entwerfen. Im Landkreis gebe es hierzu bereits erste sehr gute Beispiele. Die Referenten hätten aber aufgezeigt, dass es sich lohnt, über den Tellerrand hinauszuschauen und die Bewältigung dieser Aufgabe gemeinsam, in interkommunaler Zusammenarbeit anzugehen. "Dass dieses überparteiliche Miteinander der Kommunen gerade im Landkreis Pfaffenhofen hervorragend klappen kann, hat das Fachkonzept zur landkreisweiten Windkraftplanung, das bayernweit inzwischen als mustergültig angesehen wird, sehr deutlich bewiesen", so Heinrich. Die CSU werde sich deshalb auch in diesem wichtigen Bereich entsprechende Gedanken machen.

"Egal, welche Alternativen man prüft: Ziel muss es sein, möglichst bald praktikable Lösungen auf den Weg zu bringen", brachte es Karl Straub auf den Punkt.