D-Mark - Der verschwundene D-Mark-Schatz

05.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr

16 Jahre nach der Einführung des Euro sind immer noch 12,64 Milliarden D-Mark nicht umgetauscht. Aufgepasst: Ein Fünf-Mark-Stück kann bis zu 4.000 Euro bringen.

Vor 16 Jahren löste der Euro die D-Mark ab. Und man möchte meinen, dass inzwischen bis auf ein paar Andenken- und Sammlermünzen alle Bundesbürger ihre D-Mark-Bestände in Euro umgetauscht haben. Dem ist aber nicht so. Immer noch sind viele Münzen und Scheine aus der D-Mark-Zeit im Umlauf. Manch einer sammelt, manch einer hat es schlicht und einfach vergessen und dramatisch: Ein nicht unwesentlicher Betrag des D-Mark-Bargeldes ist wahrscheinlich verloren gegangen.

Jäger und Sammler
"Scheine und Münzen im Wert von etwa 100 bis 150 Millionen D-Mark werden jährlich zurückgegeben. Es ist aber davon auszugehen, dass nicht die gesamten noch im Umlauf befindlichen D-Mark-Bestände umgetauscht werden", sagt Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele. Noch nicht getauscht sind zum 30.11.2017 laut Bundesbank etwa 5,93 D-Mark-Milliarden in Banknoten und 6,71 Milliarden in Münzen. "Die Münzen landen häufig in den Händen von Sammlern", sagt Bundesbank-Sprecher Christian Hecker.

Wer umtauscht, sollte wissen: Auch bei den D-Mark-Münzen gibt es Raritäten. Da wird der Sammler schnell zum Jäger, denn einige Münzen aus den 1950er-Jahren haben bereits Seltenheitswert. "Wenn ein Kunde versehentlich eine solche Münze umtauschen möchte, machen wir ihn aber in der Regel darauf aufmerksam", sagt Hecker weiter.

Schätze in der Kaffeedose
Haben Sie D-Mark-Münzen rumliegen? Dann zur Hand nehmen und genau drauf gucken. Diese Werte erzielen alte D-Mark-Münzen bei Sammlern:

- Ein Pfennig Jahrgang 1948, Prägung G bringt bis zu 50 Euro.
- Für ein Ein-Mark-Stück, Prägung G, Jahrgang 1954 zahlen Sammler bis zu 600 Euro.
- Das Zwei-Pfennig-Stück, Jahrgang 1950, Prägung G, bringt bis zu 2.000 Euro.
- Bei Verkauf des Fünf-Mark-Stücks aus dem Jahr 1958, kann der Besitzer bis zu 4.000 Euro bei Sammlern erhalten.

Schattenwährung D-Mark
Zum Umtausch in die Bundesbankfilialen kommen auch immer wieder Reisende aus Ländern, in denen die D-Mark früher als inoffizielle Zweitwährung galt. Denn die D-Mark war als stabiles und sicheres Wertaufbewahrungsmittel in Ost- und Südosteuropa durchaus beliebt. "Es ist nicht zu erwarten, dass diese DM-Bestände in näherer Zukunft bei der Bundesbank eingezahlt werden", erläutert die Notenbank.

Glückspfennig
Viele Bundesbürger heben einen Pfennig als Talisman in der Tasche. Einem Lastwagenfahrer aus Oldenburg hat ein Glückspfennig nicht gereicht. Er sammelte 30 Jahre lang Ein- und zwei Pfennig Münzen. Als seine Kinder dieses Vermögen nach seinem Tod erbten, brachten sie es mit einem Transporter zur Bankfiliale. Insgesamt 2,5 Tonnen! Die Bankmitarbeiter sollen mehr als sechs Monate mit Sortieren, putzen und zählen der Münzen beschäftigt gewesen sein. Und die Hinterbliebenen freuten sich letztendlich über circa 8.000 Euro, die Summe, die der Vater hinterlassen hat.

Möchten Sie ein günstigeres Girokonto? Vergleichen Sie attraktive Online- und Filial-Angebote." class="more" domain="www.donaukurier.de"%>