Berufsunfähigkeitsversicherung - Brutto versus Netto

05.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr

Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es bei jedem Tarif zwei Beiträge. Welcher davon ist bei der Auswahl eines Tarifs entscheidend?

Sie planen den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung? Dann achten Sie nicht nur auf den richtigen Leistungskatalog und die Qualität der Versicherungsbedingungen, sondern auch auf die jeweiligen Beitragsstrukturen der einzelnen Anbieter.

Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung hängt die Höhe des Beitrags von mehreren Kriterien ab. Maßgebend sind hier Alter, Beruf und Höhe der gewünschten Berufsunfähigkeitsrente, des Weiteren Ihr aktueller Gesundheitszustand sowie mögliche bestehende Vorerkrankungen.

Brutto versus Netto-Prämien
Die Kosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung gibt der Versicherer in der Regel mit einem Zahl- und einem Bruttobeitrag an. Doch wo genau liegt der Unterschied zwischen den beiden Beiträgen? Der Bruttobeitrag ist die vertraglich festgelegte Prämie, die für Ihren jeweiligen Versicherungsschutz kalkuliert wurde. Tatsächlich ist aber der günstigere Zahl- oder Nettobeitrag fällig. Dieser errechnet sich, nachdem vom Bruttobeitrag die vom Versicherer erwirtschafteten Überschüsse abgezogen worden sind.

Für diese Überschüsse geben Ihnen die Versicherungsgesellschaften aber keine Garantie. "Die Überschüsse gelten immer nur für das folgende Versicherungsjahr. Der Nettobeitrag kann folglich, je nach Entwicklung der Überschüsse, schwanken", informiert Michael Franke von der Ratingagentur Franke & Bornberg.

Wirtschaftet der Versicherer schlechter als erwartetet, so fallen die Überschüsse geringer aus und der Zahlbeitrag kann während des laufenden Vertrags in Richtung Bruttobeitrag steigen. Das heißt: Dann zahlen Sie Monat für Monat mehr in Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung ein - für die gleichen Vertragsleistungen.

Auf die Differenz zwischen Brutto und Netto achten
Um negative Überraschungen bei Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung in Zukunft zu vermeiden, ist es daher für Sie wichtig, nicht nur den Nettobeitrag, sondern auch den Bruttobeitrag zu berücksichtigen.

Die Differenz zwischen dem aktuellen Zahlbeitrag und dem maximalen Brutto-Beitrag sollte nicht zu groß sein. Hier sollte die Spanne nicht mehr als 30 Prozent betragen. Ist ein größeres Missverhältnis zu erkennen, stellt sich die Frage nach der Zuverlässigkeit der Kalkulation des Anbieters. Oder ob dieser auf Grund des Wettbewerb-Drucks bei Berufsunfähigkeitsversicherungen nur mit einem niedrigen Netto-Beitrag auf Kundenfang geht.

Vergleicht man relevante Angebote für Berufsunfähigkeitsversicherungen am Markt, erkennt man beispielsweise: In einem guten Brutto-/Netto-Verhältnis stehen zurzeit Allianz, Hannoversche, Dialog oder Hanse Merkur. Canada Life garantiert Ihnen sogar überhaupt keine Beitragserhöhungen während der gesamten Laufzeit. Bei Signal Iduna oder Inter Risk dagegen könnte sich der Beitrag im ungünstigsten Fall sogar verdoppeln.

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