Ingolstadt (DK) Er lebt am Holzmarkt, organisiert seit zwölf Jahren die Ingolstädter Zaubertage und ist bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt: Zauberkünstler Sven Catello. Am heutigen Mittwoch fliegt er nach China. Dort findet von 26. bis 31. Juli der Weltkongress mit Meisterschaft der Zauberkünstler statt. Wie er mit dem Zaubern begonnen hat, verrät er DK-Redakteurin Ruth Stückle.
Es geht nach China. Sind Sie schon aufgeregt?
Sven Catello: Nein. Ich mache das jetzt schon so lange mit, dass es für mich fast Routine ist, alle drei Jahre den Weltkongress zu besuchen.
In welcher Sprache wird denn da gezaubert?
Catello: Wenn mit Sprache gezaubert wird, dann hauptsächlich in Englisch, wobei es immer einige Künstler gibt, die in ihrer Landessprache auftreten, was natürlich für die meisten der 2200 Zuschauer schwer verständlich ist.
Wie viele Zauberer messen in China ihre Kräfte?
Catello: Es sind immer über 100 Teilnehmer bei dem Wettbewerb. Ich selber werde nicht auftreten, ich schau nur zu.
Sie sind viel unterwegs. 2006 bei der Weltmeisterschaft der Zauberkünstler in Stockholm, jetzt in China. Haben Sie ein großes Vorbild?
Catello: Das hat man mehr als junger Mensch. Wenn man etwas erfahrener ist in der Zauberei, dann merkt man, dass es ganz viele ganz tolle Zauberer gibt. Ein direktes Vorbild hat man sicher nicht. Es gibt sicher Menschen, die einen inspirieren, das ist auch heute noch so. Aber wenn ich jetzt Namen aufzählen würde wie Eugene Burger, kennt die niemand in der normalen Welt, weil die nicht durchs Fernsehen bekannt geworden sind.
Nehmen wir einen, den jeder kennt: Was halten Sie von David Copperfield?
Catello: Copperfield war einer der ganz Großen in der Zauberei. Er hat unglaublich viel vorangebracht und ganz tolle Innovationen in die Zauberei gebracht. Und natürlich durch seine Fernsehauftritte Zauberkunst in der ganzen Welt publik gemacht. Er ist absolut einer der größten Zauberkünstler, die wir haben. Aber man kann nicht sagen, dass Copperfield ein Vorbild für mich wäre, der tritt ja in ganz anderen Dimensionen auf als ich.
Wie wird man Zauberer?
Catello: Das ist bei jedem anders. Ich kann Ihnen erzählen, wie es bei mir war. Ich hab’ ein Buch gefunden über Kartenzauberei, es gelesen und angefangen, es auszuprobieren. Das war klasse. Die Reaktionen der Menschen waren toll. Ich hab’ mich dann intensiver damit beschäftigt, Lehrbücher gewälzt, Zaubergerätehändler entdeckt und dann mit etwa 19 Jahren meinen ersten Zauberkongress besucht und dort gemerkt, was außerhalb meiner eigenen Welt stattfindet. 1991 hab’ ich die Weltmeisterschaft in Lausanne gesehen und gemerkt, wie viele Menschen es auf der ganzen Welt gibt, die Zauberkunst betreiben.
Wenn Sie aus China zurück sind, geht’s gleich weiter mit den Vorbereitungen für die Ingolstädter Zaubertage. Was können wir heuer erwarten?
Catello: Die Vorbereitungen laufen schon seit den letzten Zaubertagen. Wir erwarten in Ingolstadt wieder ganz tolle Zauberkünstler wie jedes Jahr. Ich hab’ drei deutsche Zauberkünstler engagiert und schau’ halt jetzt auch im Ausland, in China, ob es Leute gibt, die bereit sind, nach Deutschland zu kommen, um bei den Zaubertagen aufzutreten.
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