Eichstätt
Christmette hinter Gitter

26.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:16 Uhr

Eichstätt (EK) Auch in diesem Jahr wurde in der Justizvollzugsanstalt Eichstätt eine Christmette für und mit den Gefangenen am Heiligen Abend gefeiert. Unter Leitung von Eugen Hartleitner bereiteten Häftlinge ein Krippenspiel vor, das die Frage zu beantworten versuchte: Wo und wie finden wir heute Bethlehem? Wo lässt sich in unserer Gegenwart der Mensch-gewordene-Gott finden? In den Asylantenheimen, in den Krankenhäusern, bei den Flüchtlingen, in den Haftanstalten, in den Hungergebieten

Die eucharistische Feier wurde musikalisch gestaltet von einer Flötengruppe des Musiknetzwerkes unter Leitung von Lydia Tyrakowski-Cebulla. Drei afrikanische Theologiestudenten assistierten bei der Heiligen Messe. Professor Alexius Bucher erklärte in seiner Predigt: Das Christkind unserer Weihnachtsmärkte verhalte sich zum Jesus-Emanuel in der Krippe wie der Osterhase zum Auferstandenen. Die Zusage „Gott mit uns“ sollten wir nicht den Märchenerzählern und Marketing Strategen überlassen.

Im Anschluss an die liturgische Feier besuchte Bischof Gregor Maria Hanke die Gefangenen, speiste mit ihnen zu Abend und ging in die teils weihnachtlich geschmückten Zellen der Inhaftierten. Viele Gefangene nutzten die Gelegenheit, dem Bischof ihre Sorgen und Ängste, ihre Bitten und Probleme ans Herz zu legen. Bischof Hanke, aber auch der Leiter der Justizvollzugsanstalt Hubert Schlamp, äußerten sich beeindruckt von der Ernsthaftigkeit und Sachlichkeit des Gesprächs mit den Inhaftierten.

Bis zum Zellenabschluss gegen 21 Uhr konnten die „Einsitzenden“ sich gegenseitig besuchen. Die Lichter gingen in den Zellen aus, als im Dom zur Mitternachtsmette geläutet wurde.