Pfaffenhofen
Christliche Werte und viel Natur

Babynahrungshersteller Hipp eröffnet eigenen Betriebskindergarten in Werksnähe

15.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:08 Uhr

Im Naturkinderhaus betreuen als pädagogisches Personal derzeit Leiterin Vera Witt (oben, von links), Sandra Preschl, Karin Geiger, Eva Pitsch und Andrea Wallner die Kinder der Hipp-Belegschaft. Der Kita-Neubau (unten) bietet insgesamt 50 Betreuungsplätze. - Foto: Kraus

Pfaffenhofen (PK) Ein modernes Blockhaus aus Naturmaterialien, ein pädagogisches Konzept, das auf der Unternehmensphilosophie fußt, und ein Personalschlüssel, der seinesgleichen sucht: Gestern hat die Firma Hipp die Eröffnung ihres neuen Betriebskindergartens mit 50 Plätzen gefeiert.

Eine eigene Kinderbetreuung für Mitarbeiter gibt es bei Hipp seit September vergangenen Jahres: Sie wurde vorläufig in einer Doppelhaushälfte in der Hipp-Siedlung eingerichtet. Anfang Mai sind die Kinder nun von der Moosburger Straße in den Neubau am Gabis gezogen, nur wenige Gehminuten vom Werk entfernt. "Den Kindern gefällt es sehr gut", sagt Kindergartenleiterin Vera Witt. "Es gibt so viel in der neuen Umgebung zu erkunden."

Das neue Naturkinderhaus, ein mit Holzschindeln gedecktes Massivholzhaus nahe des Pfaffenhofener Bahnhofs, erinnert ein wenig an ein Chalet. Diese Holzbauweise und auch die pädagogische Ausrichtung des neuen Hipp-Betriebskindergartens sollen sich am Leben mit und in der Natur orientieren - und so verbringen die Kinder auch die meiste Zeit draußen. Vergangene Woche waren die Gartenbauer noch fleißig am werkeln, gestern wurde die Eröffnung gefeiert. Der Neubau bietet 500 Quadratmeter Platz, hinzu kommen rund 1000 Quadratmeter Außenbereich mit Garten, Terrasse und großem Sandkasten.

Derzeit betreuen fünf Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen insgesamt elf Kinder. Zum neuen Kindergartenjahr ab September wird mit einer Belegung von 70 Prozent gerechnet. "Und ich gehe davon aus, dass im folgenden Jahr alle 50 Plätze belegt sind", sagt Hipp-Personaldirektor Detlef Fuchs mit Verweis auf eine Bedarfsergebung in der Belegschaft. Blieben Plätze frei, wäre angedacht, diese auch externen Eltern anzubieten.

Das Personal soll noch aufgestockt werden: Einen Betreuer pro drei Krippenkinder oder pro sieben Kindergartenkinder soll es geben. Zum Vergleich: Üblich ist ein Anstellungsschlüssel von 1:10. "Ein hochwertiges pädagogisches Konzept erfordert eine intensive Betreuung", erklärt Fuchs den vergleichsweise luxuriösen Personalschlüssel.

Dieses pädagogische Konzept für das Naturkinderhaus hat als externe Beraterin die Sozialpädagogin Petra Zauner erarbeitet. Es soll die Werte des Unternehmens in der Kinderbetreuung widerspiegeln: Die Grundlage sind christliche Werte sowie eine intensive Naturerfahrung, die Vermittlung von Werten im Umgang miteinander oder mit der Natur sowie die Mitbestimmung der Kinder. Ein weiteres Stichwort ist Partizipation: "Die Kinder sollen in jeder Situation selbstständig sein dürfen", erklärt Zauner - so gibt es beispielsweise eine Treppe auf den Wickeltisch. Statt eines getakteten Beschäftigungsprogramms sollen die Kleinen im Alltag eingebunden sein - vom Brotzeitrichten bis zum Bettchenmachen. "Auch die Krabbelkinder sind aktiv dabei", sagt Leiterin Witt.

Dass sich die Firma Neubau wie Betrieb einiges kosten lässt, kommt nicht von ungefähr: "Die jüngeren Generationen sehnen sich nach Work-Life-Balance und wollen Familie und Beruf unter einen Hut bekommen", erklärt der Personaldirektor. "Da müssen uns auch wir als Arbeitgeber Gedanken machen." Schließlich sei Kinderbetreuung ein lang gehegter Wunsch in der Belegschaft gewesen.