Pfaffenhofen
Christkindlmarkt bis zum Dreikönigstag?

15.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:11 Uhr

Wenn der Christkindlmarkt über Weihnachten hinaus verlängert wird, soll das Sortiment entsprechend angepasst werden, versichert Marktbetreiber Jürgen Koppold.? PK-Arch - foto: Asbeck

Pfaffenhofen (iso) Der erstmalig vier Wochen lange Christkindlmarkt im vergangenen Jahr ist so gut angekommen, dass der Organisator und das Weihnachtsgremium für heuer eine Verlängerung bis zum Dreikönigstag, 6. Januar, planen. Pfaffenhofen könnte "Vorreiter" sein, so die Argumentation.

Ziel sei, die für den Einzelhandel umsatzstärkste Zeit im Advent bis zum Dreikönigstag zu nutzen, erläuterte der Organisator des Christkindlmarktes, Jürgen Koppold im Stadtrat. Koppold wird die nächsten drei Jahre (bis 2012) den Markt ausrichten. Wie Koppold sagte, könnte der lokale Einzelhandel in dieser Zeit von dem Publikumsmagneten Christkindlmarkt profitieren. Sein Ziel sei, vor allem Leute von Außerhalb nach Pfaffenhofen zu locken. Geöffnet wäre der Christkindlmarkt, der heuer ergänzt werden soll mit einem Veranstaltungszelt (für 300 Personen) auf der Insel, nach dem neuen Konzept vom 25. November bis zum 6. Januar. Am 24. und 25. Dezember wäre geschlossen. Eine Silvesterparty ist im Veranstaltungszelt geplant, so dass alternativ auch nur eine Verlängerung des Christkindlmarktes bis zum Neujahrstag denkbar wäre. Weiterhin ergänzt würde das Programm mit dem Weihnachtswichteln und auch dem Lichtkalender, dessen nähere Ausgestaltung aber noch in Planung ist.

Betont wurde im Stadtrat, dass für Beleuchtung und Deko im vergangenen Jahr rund 18 000 Euro weniger ausgegeben wurde, als vom Budget her vorgesehen. Allerdings sind einzelne Rechnungen noch offen. Für 2010 sind damit insgesamt 68 000 Euro vorhanden.

CSU-Fraktionssprecher Theo Abenstein sagte, dass manche Details des Konzepts noch diskussionswürdig seien, auch die Kostenaufstellung aus dem Vorjahr würde noch fehlen. Deshalb solle erst beim nächsten Haupt- und Finanzausschuss darüber abgestimmt werden. Diesem Vorschlag folgten die Stadträte mehrheitlich und vertagten die Abstimmung.

Die geplante Verlängerung bis zum 6. Januar stieß bei Stadtrat Franz Kaindl (FUW) auf Kritik. Dies sei ein Missbrauch des Christkindl-Namens, sagte er. Außerdem merkte er an, dass er nicht verstehen könne, warum die Bauhofkosten beim Christkindlmarkt von der Stadt getragen würden, während beispielsweise Sportvereine bei Veranstaltungen in der Innenstadt diese selbst tragen müssten.

Auch Stadtrat Reinhard Haiplik (ödp) sieht mit einer Verlängerung bis zum 6. Januar die "altbayerische Tradition" in Gefahr. "Was soll inhaltlich nach dem 26. Dezember verändert werden", fragte Haiplik. Organisator Jürgen Koppold will das Sortiment nach Weihnachten entsprechend umstrukturieren. Max Hechinger (FW) sieht den Wochenmarkt in Gefahr, wenn der Platz vor dem Rathaus ständig anderweitig belegt sei. Wie Bürgermeister Thomas Herker darauf sage, werde sich die Aufstellung des Marktes mit Inbetriebnahme des Wasserspiels sowieso noch mal ändern. Im Winter seien in der Regel weniger Marktkaufleute aktiv.

Peter Feßl (SPD) sagte ebenfalls, man müsse die Wochenmarktsituation grundsätzlich bedenken. Er gab bezüglich der Verlängerung zu bedenken, dass gerade zu Weihnachten in der Innenstadt im vergangene Jahr "Tabula rasa" herrschte, weil sogar die Krippe abgebaut wurde, die man ja doch eigentlich gerade zu Weihnachten sehen will. Dies sei ein "fader Beigeschmack" gewesen, sprach sich Feßl für eine Verlängerung des Christkindlmarktes zumindest über die Weihnachtsfeiertage aus. Fabian Stahl, Sprecher der IG Lebendige Innenstadt, begrüßte gegenüber dem PK grundsätzlich die Idee, den Christkindlmarkt inklusive Zelt auf der Insel zu verlängern, wenn die Infrastruktur bereits da sei und ein Veranstaltungskonzept vorliege. Am 24./25. Dezember solle aber wie bisher die Weihnachtsruhe eingehalten werden, so Stahl. Außerdem müsse, falls der Markt über Weihnachten hinaus gehe, auch die Bezeichnung des Marktes entsprechend geändert werden.