Chefarzt Schorer kehrt Mainburger Klink den Rücken

21.03.2007 | Stand 03.12.2020, 6:55 Uhr

Mainburg (rog) Matthias Schorer wird das Mainburger Krankenhaus zum 30. Juni verlassen. Dies teilte der Chefarzt der Chirurgischen Abteilung auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Klinikleitung mit. Hintergrund der Kündigung des 45-jährigen Mediziners, der seit 2003 in der Hopfenstadt tätig ist, sind ganz offensichtlich unüberbrückbare Differenzen mit der Führung des Hauses in Fragen der inneren Organisationsreform.

Er wolle nach seinem Ausscheiden "woanders anfangen", begründete Schorer seinen Schritt in knappen Worten Er schwieg sich aber über seinen möglichen neuen Arbeitgeber aus. Keine Rolle habe bei seiner Entscheidung allerdings die arbeitsrechtliche Auseinandersetzung zwischen ihm und dem Landkreis gespielt, in der er gegen seine Kündigung vom Dezember 2005 anging und schließlich im Juli 2006 vor dem Arbeitsgericht Regensburg obsiegte.

Dennoch wollte der scheidende Chefarzt nicht verhehlen, dass es zwischen ihm und der Klinikleitung unterschiedliche Auffassungen über diverse hausinterne Umstrukturierungen, unter anderem die neue Zentrale Patientenaufnahme oder den gemeinsamen Personal-Pool beider Hauptabteilungen, gegeben habe. Zum Abschied bedankte sich Schorer ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten und das Vertrauen, das ihm die Patienten entgegengebracht haben.

"Reisende soll man nicht aufhalten", kommentierte Klinikleiter Hans Huber die Entscheidung von Schorer. "Divergierende Ansichten in den Bereichen Struktur und Organisation, mit denen wir in Pfaffenhofen sehr erfolgreich sind", nannte der Krankenhauschef als Hauptgründe für die Trennung in gegenseitigem Einvernehmen. Huber bedauerte dennoch den Abschied eines Mediziners "mit absolut hoher fachlicher Reputation".

Der neue Chefarzt in der Chirurgie soll nach Möglichkeit ein Unfallchirurg mit Fachausbildung Orthopädie, soll laut Huber in vier bis sechs Wochen präsentiert werden. Zwei fachlich gut qualifizierte Oberärzte habe man in der Chirurgie bereits eingestellt.