Eichstätt
Chancenverwertung lässt noch zu wünschen übrig

VfB Eichstätt meldet sich mit 1:0-Sieg über TSG Thannhausen aus Winterpause zurück / Siegtreffer nach 60 Sekunden

04.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:46 Uhr

Seinen ersten Landesliga-Kurzeinsatz bekam auch Neuzugang Christoph Biedermann (rechts), der in der 81. Minute für Marco Witasek eingewechselt wurde, aber noch nicht richtig in Erscheinung trat.

Eichstätt (EK) Zumindest vorübergehend ist der VfB Eichstätt in der Fußball-Landesliga Süd wieder auf einen direkten Qualifikationsplatz für die Bayernliga zurückgekehrt. Im ersten Pflichtspiel nach der Winterpause besiegten die Domstädter die TSG Thannhausen mit 1:0 (1:0).

Die Schwaben hätten sich wahrlich nicht beklagen können, hätte ihnen der VfB Eichstätt an diesem Samstagnachmittag ein halbes Dutzend Tore eingeschenkt und sie mit einer deftigen Packung auf die Heimreise geschickt. Weil die Mannschaft von Trainer Jürgen Steib aber eine erschreckend schwache Chancenauswertung an den Tag legte und beste Torgelegenheiten ungenutzt ließ, war am Ende von einem hart erkämpften Sieg die Rede. Doch auch der ist drei Punkte wert.

Dabei hätten es die Eichstätter doch so viel einfacher haben können, nachdem Andreas Schuster bereits in der ersten Spielminute per Elfmeter die Führung für den VfB besorgt hatte. Erst 40 Sekunden waren gespielt, als Marco Newald auf dem Weg zum Tor im Thannhausener Strafraum von Stefan Leiteritz ins Straucheln gebracht wurde und der stets gut und souverän leitende Schiedsrichter Ferdinand Friedrich auf Strafstoß entschied.

Danach war der VfB Eichstätt die spielbestimmende Mannschaft und hätte mehrmals die Führung ausbauen müssen. Immer wieder trugen die Grün-Weißen ihre Angriffe über die Außenbahnen vor und setzten die Gäste gehörig unter Druck. So auch in der 12. Minute, als Benjamin Schmidramsl nach einer Balleroberung einen öffnenden Pass auf Eisenschenk spielte. Bei dessen Hereingabe flog der einschussbereite Newald allerdings hauchdünn am Ball vorbei (12.).

Spätestens in der 23. Minute hätte die Steib-Elf aber das 2:0 erzielen müssen. Nach Vorarbeit von Marco Witasek war es wiederum Newald, der diesmal mit einem Lupfer über TSG-Keeper Thomas Böld nur die Latte traf. Den Abpraller beförderte Witasek dann zwar in die Maschen, stand dabei allerdings knapp im Abseits. Weil Eisenschenk bei einem Konter (34.) und Witasek (35.) ebenfalls erfolglos blieben, ging es mit dem knappen Vorsprung in die Halbzeitpause.

Auch in den zweiten 45 Minuten waren die Eichstätter vor den 250 Zuschauern im VfB-Stadion die über weite Strecken spielbestimmende Mannschaft, ließen sich aber mit zunehmender Spieldauer immer mehr in die eigene Hälfte drängen. Zuvor hatte der VfB noch Pech, als der Unparteiische eine klares Halten an Eisenschenk übersah und der Elfmeterpfiff diesmal ausblieb (54.). Ein Kopfball des sehr agilen Witasek sollte dann die vorerst letzte gute Gelegenheit der Grün-Weißen gewesen sein (64.).

Fortan investierte der Tabellenvorletzte deutlich mehr, es dauerte dennoch bis zur 71. Minute, ehe der ehemalige Bayernligist zu seiner ersten wirklichen Torchance kam. Beim Schuss von Florian Sandner war die neue Nummer eins im Eichstätter Tor, Sebastian Felleiter, aber auf dem Posten. Ohnehin machte der 19-jährige Schlussmann, der vor einem halben Jahr noch beim SSV Oberhochstatt in der Kreisklasse zwischen den Pfosten stand, einen äußerst positiven und erfreulichen Eindruck. Von Beginn an dirigierte er lautstark seine Vordermänner und gab durch seine enorme Präsenz der Viererkette zusätzlich Stabilität.

„Am Schluss waren wir zwar etwas nachlässig, aber insgesamt sind wir in der Defensive ganz gut gestanden“, lobte Steib seine Hintermannschaft. „Vor allem Dominik Schmidramsl und Maximilian Zischler auf der Sechserposition waren äußerst laufstark und aggressiv.“ So hatten die Domstädter in der Schlussphase auch nur eine kleine Schrecksekunde überstehen, als Michael Geldhauser freistehend am linken Strafraumeck zum Abschluss kam, aber weit verzog (87.).

Weil auch aufseiten des VfB Zischler (73., 77.) und Eisenschenk (75.) beste Konterchancen teilweise kläglich vergaben, blieb es am Ende beim hoch verdienten, aber eben nur knappen 1:0-Erfolg. Immerhin: Es war der erste Pflichtspielsieg seit dem 22. Oktober 2011.

VfB Eichstätt: Sebastian Felleiter, Simon Böhm, Benjamin Schmidramsl, Viktor Stoll, Andreas Schuster, Dominik Schmidramsl, Maximilian Zischler (83. Waldemar Stengler), Felix Winkelmeyr, Tobias Eisenschenk, Marco Witasek (81. Christoph Biedermann), Marco Newald (68. Markus Jörg).

TSG Thannhausen: Thomas Böld, Hubert Ortner, Stefan Winzig, Stefan Leiteritz, Maximilian Fiedler (73. Tobias Hillenbrand), Florian Sandner, Michael Grötzinger, Sebastian Schwegele, Stefan Micheler (66. Thomas Schubert), Michael Geldhauser, Dorin Paulescu (46. Sinan Can Kararmaz).

Tor: 1:0 Andreas Schuster (1.). – Schiedsrichter: Ferdinand Friedrich (MSV München). – Zuschauer: 250.