Hilpoltstein
Chance zum direkten Kontakt genutzt

Lehrstellenbörse in der Hilpoltsteiner Stadthalle findet großen Anklang Information an 70 Ständen

12.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:31 Uhr

Foto: Christa Bleisteiner

Hilpoltstein (cbl) So viele Betriebe und Berufsfachschulen wie noch nie haben sich am Samstagvormittag bei der 14. Auflage der Hilpoltsteiner Lehrstellenbörse in der Stadthalle präsentiert. Die Ansprechpartner an den rund 70 Ständen aus den Bereichen Handwerk, Dienstleistung, Soziales, Wirtschaft, Technik und Öffentlicher Dienst haben dabei sich und ihr Ausbildungsangebot vorgestellt.

"Traut euch, geht auf die Betriebe zu! Nutzt die Chance zum direkten Kontakt", ruft Melanie Antretter vom Jugendbüro der Stadt Hilpoltstein kurz nach 9 Uhr durch das Mikrofon. Die Lehrstellenbörse hat zwar offiziell gerade erst begonnen, doch im Nu ist die Stadthalle proppenvoll und die Stände der Betriebe, Beratungsstellen und Schulen sind dicht umlagert. Einer davon ist die Bewerbungshilfe Hilpoltstein. Dort steht Robin Weinzierl. Der 15-Jährige weiß schon, was er werden möchte - Zerspannungsmechaniker. Zwei Praktika hat er bereits absolviert und schnell war ihm klar "Das ist das Richtige für mich." Robin hat zwar schon einige Bewerbungen am Laufen, bisher aber noch keinen Ausbildungsplatz gefunden. Vielleicht war das Bewerbungsschreiben nicht überzeugend genug? "Komm doch mal bei uns vorbei", bietet Peter Schön vom Bewerbungstreff ihm an und lädt den jungen Mann zum Bewerbungstraining ein. Dieses findet jeden Dienstag um 13 Uhr in der Caritas-Begegnungsstätte statt. Ehrenamtliche helfen dort Jugendlichen beim Scheiben von Bewerbungen und geben Tipps für Vorstellungsgespräche.

Davon ist der 14-jährige Johannes Struller aus Ohlangen noch weit entfernt. Er geht in die siebte Klasse der Mittelschule Thalmässing, hat also noch ein wenig Zeit, sich nach einer passenden Ausbildung umzusehen. "Irgendwas mit Menschen, sei es im Altersheim oder auch Arbeit mit Menschen mit Behinderung würde mir liegen", sagt Johannes. Dazu findet er haufenweise Informationen: Auhof, die Fachschule für Heilerziehungspflege Ebenried, das AWO Soziales Kompetenzzentrum Hilpoltstein oder die Maria-Ward-Fachakademie der Diözese Eichstätt. Bei Letzterer absolviert Deborah Lorenz aus Eysölden ihre Ausbildung zur Erzieherin. Die 20-Jährige kann ihre Erfahrungen in die Gespräche mit den Jugendlichen einbringen und ist somit die perfekte Ansprechpartnerin.

Die meisten Jungs streben anders als Johannes einen handwerklichen Beruf an. Den des Fernwerkmechanikers stellt Elmar Harrer von der Firma BKM aus Schwabach vor. Auf dem Ausstellungstisch liegen Teile für die Auto- und Elektroindustrie sowie für Hospitaltechnik. "Wir würden auch Mädchen ausbilden, aber wir haben heute nur männliche Interessenten", sagt Harrer.

Offene Ausbildungsstellen für 2017 haben noch viele Betriebe, so auch die Hilpoltsteiner Firma für Leuchtwerbung Maas und Roos. "Seit Kurzem bieten wir auch den Beruf des Mediengestalters an", sagt Rainer Schmidt, der bei Maas + Roos für die Metallberufe zuständig ist. Anhand beleuchteter Schilder und Buchstaben zeigt er den Jugendlichen, was Maas + Roos anfertigt. Ebenso anschaulich erklärt Thomas Bergmann von der Firma Leoni anhand einer Kabelröhre den Weg vom Kupfer zum Kabel.

Neben vielen bewährten Ausstellern sind auch neue Firmen vertreten. Wie Sill Optics aus Wendelstein, die FATH GmbH aus Georgensgmünd, das Arvena Park Hotel Nürnberg oder der ADAC. Premiere feiert auch die Firma Karl Distler aus Weinsfeld. Sandra Münzengruber, Assistentin der Geschäftsleitung, informiert fachkundig zu den Ausbildungsrichtungen Fachlagerist und Nutzfahrzeugmechatroniker, die bei der Firma Karl Distler angeboten werden.

Neben den vielen mündlichen Informationen haben die Firmen aber auch allerlei zum Einpacken parat. Broschüren, Prospekte und Kataloge finden ebenso reißenden Absatz wie Kugelschreiber, Süßigkeiten, Blumen, Flaschenöffner, Blöcke, Schlüsselanhänger oder Einkaufwagenchips. Glücklicherweise gibt es auch Taschen. Denn anders ist die Fülle an dem kostenlosen Werbematerial kaum mitzunehmen. Gut damit eingedeckt ist der 16-jährige Lucas Stumpf aus der Weihersmühle bei Unterrödel. Er geht zurzeit auf die Fachoberschule in Weißenburg, wo er im kommenden Jahr das Fachabitur Wirtschaft ablegen wird. Danach plant er ein Duales Studium. Auf der Börse macht er sich schlau, welche Firmen dieses anbieten.

"Uns raucht der Kopf, ich blick schon bald nicht mehr durch", sagt nebenbei ein Vater, der mit seinem Sohn zwischen den dicht umlagerten Ständen fast den Überblick verliert. Doch in der Broschüre, die die Stadt Hilpoltstein extra zur Ausbildungsbörse aufgelegt hat, wird auch er schnell fündig.