Kissing
Chance vertan

Landesliga: HG-Handballerinnen verlieren 31:34 beim Kissinger SC und verpassen Sprung auf Rang zwei

13.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:30 Uhr

Lucie Maillard und die HG-Damen kassierten eine bittere Niederlage. ‹ŒArch - foto: Rimmelspacher

Kissing (DK) Die Handballerinnen der HG Ingolstadt haben am vergangenen Sonntag im 18. Saisonspiel der Landesliga Süd eine schmerzhafte 31:34 (14:17)-Auswärtsniederlage gegen den Kissinger SC kassiert. Vor allem in der Abwehr konnten die Ingolstädterinnen nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen.

Es hätte das Wochenende der HG Ingolstadt werden können. Die vier Konkurrenten in der Spitzengruppe spielten im direkten Vergleich gegeneinander, dass in den Partien Simbach gegen Günzburg und Schleißheim gegen Landshut jede Mannschaft zwei Punkte einfährt, war also ausgeschlossen. Gegen den Kissinger SC aus dem unteren Tabellenmittelfeld hätte deshalb ein Sprung in der Tabelle gelingen können, doch es kam anders. Die Mannschaft von HG-Trainer Alex Polz musste auf Simone Jens und Julia Ulisch verzichten, Sarah Geier und Bianca Edelsbrunner waren zudem angeschlagen und konnten zuvor nur eingeschränkt trainieren. Die Ansage vor dem Spiel: Die Angriffe lange ausspielen, geduldig die am besten positionierte Spielerin zum Wurf bringen - doch diese Vorgabe wurde nur teilweise umgesetzt.

Stattdessen: Hektik. "Wir haben zwar immer versucht, Lösungen zu finden", erklärte Polz. "Insgesamt haben wir aber zu viele Chancen liegen gelassen." Von Beginn an liefen die Schanzerinnen so einem Rückstand hinterher, kämpften sich aber auch immer wieder heran. Nach einem 1:4-Rückstand glich Lucie Maillard nach acht Minuten zum 5:5 aus. "Die Mannschaft hat sich immer gepusht und wollte immer gewinnen", sagte Polz.

Trotz einiger vergebener Möglichkeiten im Angriff - das Hauptproblem war die Abwehr. Zu Beginn spielte Ingolstadt in einer 5:1-Deckungsvariante, wobei vor allem die Kissinger Rückraumspielerin Irmgard Kefer aus dem Spiel genommen werden sollte. Doch die HG-Abwehr verschob nicht gut genug, auch das Zweikampfverhalten war nicht optimal. Folglich mussten die Gäste immer wieder Gegentreffer hinnehmen. "31 geworfene Tore sind eigentlich in Ordnung", sagte Polz. "Aber bei solch einer Abwehrleistung ist das zu wenig."

Nach Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit erwischten die Ingolstädterinnen eine schwache Phase. Aus dem 14:17-Halbzeitrückstand wurde ein 22:16 für die Gastgeberinnen. "Wir vergeben in dieser Phase beste Gelegenheiten und nutzen nicht aus, dass wir in Überzahl spielen", haderte Polz. Dennoch kämpfte sich seine Mannschaft wieder auf 28:31 heran, um dann drei Tempogegenstoßmöglichkeiten zu vergeben. Zusätzlich bekam Ingolstadt im zweiten Durchgang die beiden Kissingerinnen Stefanie Schmidt und Anne Juliane Huber nicht in den Griff, die durch Einzelaktionen immer wieder zum Torerfolg kamen und so eine erfolgreiche Aufholjagd der Gäste verhinderten. Über das ganze Spiel kassierte Ingolstadt vier Zwei-Minuten-Zeitstrafen, Kissing dagegen elf - die häufigen Überzahlsituationen blieben aber zu oft ungenutzt. In doppelter Überzahl kurz vor der Pause musste die HG zwei Treffer hinnehmen und erzielte selbst nur einen. Obwohl Ingolstadt verschiedene Abwehrvarianten ausprobierte und in 5:1-, 6:0-, 4:2- oder 3:3-Deckungsvarianten agierte, fehlte es letztendlich am Einsatz und der Bereitschaft, durch Verschieben Lücken im Abwehrverbund zu schließen. "Vor allem wegen der Schlussphase hat Kissing verdient gewonnen", sagte Polz. "Wenn du in dieser Liga deine Leistung nicht abrufst, kann jeder gegen jeden gewinnen."

Am kommenden Samstag (20 Uhr) empfangen die Ingolstädterinnen den Tabellenelften TSV Herrsching. "Auch das wird eine schwierige Aufgabe", sagt Polz.

 

HG Ingolstadt: Bittl, Halfter - Dietz, Fischer, Maillard (4), Edelsbrunner, Pöschmann (9/2), Geier, Wunsch, Remy, Günther (5), von Frankenberg, Antl (13).