Wer
Schiri-Schelte lenkt nur ab

13.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:30 Uhr

Wer die Partie des FC Ingolstadt am Samstag gegen Köln gesehen hat, konnte sich eines Eindrucks kaum erwehren: Diese Mannschaft hat zwar nicht die größte Qualität, dafür aber jede Menge Herz! Es verdient Respekt, wie sich das Team nach zwei schwer zu verdauenden Gegentoren zurückkämpfte, um wenigstens noch einen Punkt zu holen. Entsprechend fällt es leicht, einer Mannschaft, die sich derartig aufreibt, ein erfolgreiches Saisonfinale zu wünschen.

Umso mehr irritiert allerdings die erneut aufkommende Diskussion um die Schiedsrichter.

Die Gegentore zuletzt in den Spielen gegen Köln und Gladbach waren ärgerlich, keine Frage. Dabei sollte man aber nicht außer Acht lassen, dass die Ingolstädter in dieser Saison auch schon von den Entscheidungen der Unparteiischen profitiert haben (siehe nebenstehende Auflistung). Das Bild vom benachteiligten Klub ohne Lobby ist einfach nicht ganz stimmig.

Und so erscheint es doch wesentlich sinnvoller, sich auf die Arbeit an den eigenen Defiziten zu konzentrieren. Wenn eine Mannschaft in 24 Spielen nur 23-mal ins Tor trifft, lediglich dreimal ohne Gegentreffer bleibt, in den Schlussphasen immer wieder Punkte verliert und nach Rückständen in der Regel nicht mehr ins Spiel zurückfindet, dann ist der 17. Tabellenplatz schnell erklärt.

Und gerade in diesen Punkten gab das Köln-Spiel Anlass zur Hoffnung: Zweimal trafen die Schanzer aus dem Spiel heraus und egalisierten damit Rückstände. Dazu traf mit Dario Lezcano zum ersten Mal seit dem 19. November 2016 (in Darmstadt) wieder ein Stürmer ins gegnerische Tor. Und das mühsam erkämpfte 2:2 wurde in der letzten halben Stunde auch noch über die Zeit gebracht. Immerhin.

Die wirklich wichtigen Wochen stehen dem FCI noch bevor, wenn nach dem Dortmund-Spiel hintereinander mit Mainz, Augsburg, Darmstadt, Wolfsburg und Bremen gleich fünf Gegner auf Augenhöhe warten. Mit den guten Ansätzen aus dem Köln-Spiel haben die Schanzer in diesen Partien durchaus gute Chancen. Das muss der Ansatz für die kommenden Wochen sein. Schiedsrichter-Diskussionen stören da nur.