Bundesweites Netz von E-Zapfsäulen: Dobrindt gibt Startschuss an der Rastanlage Köschinger Forst

14.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:48 Uhr
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (r.) und Karl-Heinz Rolfes von der Autobahn Tank & Rast nehmen an der Autobahnraststätte Köschinger Forst drei von rund 400 bundesweit geplanten Schnellladestationen für E-Autos in Betrieb. Ziel ist es, dass bis Ende 2017 alle E-Zapfstellen bereitstehen. −Foto: Horst Richter

Eichstätt (DK) Die Regierung in Berlin will beim Thema E-Mobilität aufs Tempo drücken. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) nahm am Samstag an der Rastanlage Köschinger Forst (Kreis Eichstätt) an der A 9 die ersten drei von rund 400 bundesweit geplanten Schnellladestationen in Betrieb.

Wie es sich anfühlt, mit einem Elektroauto unterwegs zu sein, hatte Dobrindt zuvor auf einer Fahrt mit Start in der Hallertau (Kreis Pfaffenhofen) getestet. In einem BMW i3 rollte er am Köschinger Forst an. Ganz neu ist die Erfahrung für ihn nicht, denn auch in Berlin stehe ihm ein strombetriebenes Fahrzeug zur Verfügung, sagte er. Gemeinsam mit Karl-Heinz Rolfes von der Gesellschaft Autobahn Tank & Rast nahm er die ersten Schnellladesäulen in Betrieb. „Künftig ist es möglich, mit einem Elektrofahrzeug von der Nordsee bis an die Zugspitze zu fahren“, versprach der Minister. Etwa alle 30 Kilometer soll entlang deutscher Autobahnen die Möglichkeit bestehen, leere Akkus aufzuladen. Rolfes bezifferte die Investitionen mit 25 Millionen Euro.

Das Projekt geht aus einer Kooperation des Bundesverkehrsministeriums und der Autobahn Tank & Rast GmbH hervor. Beide Seiten teilen sich die Kosten für die Verlegung der Kabel und die Herstellung der Ladestationen. Die Säulen sind mit allen gängigen Steckersystemen kompatibel. Die Autobahn Tank & Rast wird die Unterhalts- und Betriebskosten tragen. Das Ministerium will allen weiteren Konzessionsinhabern von Raststätten an Bundesautobahnen – es handelt sich um eine Größenordnung von 30 – identische Vereinbarungen zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur anbieten, hieß es am Samstag. Ziel sei es, bis Ende 2017 alle E-Zapfsäulen bundesweit eingerichtet zu haben.

Wer mit dem E-Mobil an den Säulen vorfährt, findet drei Steckertypen vor, von denen einer an seinem Fahrzeug passen sollte. Das Laden selbst dauert nur 20 Minuten, sofern das Fahrzeug eine solche Schnellladung unterstützt. „Das ist Technik vom Feinsten“, versicherte Bayerns Ex-Ministerpräsident Günther Beckstein, der beratend für die Autobahn Tank & Rast GmbH tätig ist. Die Benutzung der Stationen wird in der Startphase kostenlos sein.

Der Aufbau der Infrastruktur ist das eine. „Wir müssen aber weitere Schritte gehen und diskutieren darüber, wie wir Elektromobilität noch attraktiver machen können. Es geht auch um Privilegien wie die Benutzung von Sonderspuren oder kostenlose Parkplätze und noch mehr Ladesäulen in Städten“, sagte Bundesverkehrsminister Dobrindt. Auch die Befreiung von der Kfz-Steuer für Elektroautos sei Teil des Förderprogramms, teilte sein Ministerium am Samstag weiter mit.