Eichstätt
Bürokratische Hemmnisse bremsen Kunstprojekt aus

Ariana Keßler setzt ihre Idee von einem Skulpturengarten in der Antonistraße in diesem Jahr nicht mehr um

21.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:10 Uhr

Auf der Brache in der Antonistraße gibt es in diesem Sommer doch keine Kunst. Ariana Keßler (rechts) zieht die Reißleine - Fotos: chl

Eichstätt (chl) Diesen Sommer wird es nichts mehr mit dem geplanten Kunst- und Skulpturengarten von Ariana Keßler in der Eichstätter Antonistraße. Angesichts der bürokratischen Unwägbarkeiten hat die Eichstätter Künstlerin nun die Reißleine gezogen.

Das teilte sie am Samstag unserer Redaktion mit. Sie bedauert diese Absage, denn die Resonanz sei nach ihrer Ankündigung im April, die brache städtische Fläche in der Antonistraße für drei Sommermonate in inspirierendes Kunstprojekt zu verwandeln, „überwältigend“ gewesen.

Ein gutes Dutzend Künstlerkollegen hatte Keßler schon im Boot, dazu zahlreiche Mitstreiter für kreative Aktionen, auch die Nachbarn waren sofort begeistert und sagten ihre Unterstützung zu: Vom Kuchenbacken für die geplanten Kinderaktionen bis hin zur handwerklichen Mitgestaltung. Außerdem wollte die promovierte Archäologin mit dem Projekt den historischen 13 Meter tiefen Brunnen, der beim Abbruch der einsturzgefährdeten Häuser im Oktober 2014 auf dem Gelände entdeckt worden ist, zu neuer Beachtung verhelfen und so der jahrhundertealten Handwerkskunst Wertschätzung zuteil werden lassen.

Die Brache wäre ein „idealer Kunstraum“, schwärmt sie weiterhin. Grundsätzlich stimmen darin auch die Verantwortlichen in der Stadt – angefangen bei Oberbürgermeister Andreas Steppberger und dem Geschäftsführenden Beamten Hans Bittl – überein. Auch sie hatten sich wie berichtet positiv zu dieser Idee geäußert.

Allerdings scheiterte eine zügige Umsetzung nach wochenlangem Hin-und-Her an der inzwischen fortgeschrittenen Zeit und an bürokratischen Hemmnissen. Zwischendurch musste sich die gefragte Künstlerin noch um andere Auftragsarbeiten kümmern, unter anderem für die Stone Tec in Nürnberg, wo sie im Gegensatz zu ihrem künstlerischen Einsatz für Eichstätt mit ihrem Können auch Geld verdient. Die Stadt wollte das Grundstück an Ariana Keßler auf Zeit vermieten, sie hätte privat eine ziemlich teure Versicherung abschließen müssen. Dabei habe Eichstätt mit Freiluftkunstprojekten eigentlich schon Erfahrung. Ariana Keßler erinnert an „Open Heart“ 2010. „Dafür gab es ja wohl auch eine Versicherung, oder nicht“.

„Eigentlich wollte ich ja für die Stadt etwas Schönes machen, aber das halt leider nicht geklappt“, sagt Keßler. Sie ist allerdings vom Zuspruch der Eichstätter für diese Idee derart überwältigt, dass sie ihr Projekt nicht für immer ad acta legen will. „Vielleicht gibt es ja im nächsten Jahr eine neue Chance dafür, wenn die Fläche noch nicht bebaut ist.“