Workerszell
Bürgermeister als König Ludwig

Lachsalven begleiteten Jubiläumsaufführung des Bockbierfestes in Workerszell

08.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:50 Uhr

Wieder einmal Höhepunkt des Bockbierfestes waren die „Dorflaller“, die so manchen Anwesenden kräftig derbleckten. - Fotos: sjo

Workerszell (EK) Ein Feuerwerk an guter Laune und sprühendem Humor zündeten die Gopperer und die Feuerwehr Workerszell bei ihrem gemeinsamen Bockbierfest. Zum Jubiläum – das Bockbierfest erlebte die 20. Vorstellung – waren beide Abende restlos ausverkauft.

Zur Einstimmung und auch in den Pausen zwischen den Darbietungen spielten die Dorfmusikanten um Robert Pfefferle mit ihren Blechblasinstrumenten beste bayerische Musik.

Die erste Attraktion war der Auftritt der Gopperer4 mit Konrad Wagner, Josef Breitenhuber, Bernhard Gruber und, nach längerer Krankheit wieder dabei, Norbert Pfahler. Traditionell war das erste Lied das Bockbierfestlied, neu getextet auf die Melodie des Hits „Fürstenfeld“ der österreichischen Band STS. Zwischen den Musikstücken wussten die Kabarettisten immer wieder mit lustigen Geschichten und Witzen zu glänzen. Dass dabei Anwesende urplötzlich ins Geschehen mit einbezogen wurden, gab dem Ganzen den richtigen Pfiff.

Auch in ihrem Auftritt zum Schluss des Bockbierfestes sprang der Funke der Begeisterung aufs Publikum über und der ganze Saal sang kraftvoll mit. So mancher Besucher ließ sich sogar zu einem Trinkspruch hinreißen. Ein ganz besonderer Höhepunkt war die Aufführung des „Goppererliedes“. Norbert Pfahler hat dieses hervorragend getextet, die Musik war eingängig und regte zum Mitsingen an. Darin wird die „guate, alte Zeit“ des Goppererlandes besungen.

Wie jedes Jahr hatte Bruder Barnabas (Reinhold Valenta) seinen Auftritt. In seiner Fastenpredigt, gespickt mit passenden Bibel-Psalmen, las er so manchem „Schwerenöter“ die Leviten, insbesondere Bürgermeister Ludwig Mayinger und Bezirksrat Reinhard Eichiner. Ein großes Thema war natürlich auch die Konkurrenz zu Eichstätt, wird doch jetzt die Kletterhalle des Alpenvereins Eichstätt auf Schernfelder Grund gebaut. So sprach Bruder Barnabas von einem geistigen Duell zwischen dem Schernfelder Bürgermeister und dem Eichstätter Stadtrat, bei dem die Stadträte ohne „Waffen“ gekommen seien. Auch berichtete er von der feierlichen Einweihung einer Aussichtsplattform (Hügel) in Schernfeld, angeblich dem höchsten Punkt im Landkreis Eichstätt. Von hier oben aus könne man, so Bürgermeister Mayinger, drei Meere sehen: „Am Morgen ein Häusermeer, am Abend ein Lichtermeer, und in der Nacht dann gar nix mehr.“

Im Anschluss an den Vortrag bedankte sich Gopperer-Präsident Daniel Schwäbl bei Reinhold Valenta und beim Textschreiber Konrad Wagner, der auch verantwortlich für die Texte der „Dorflaller“ war.

Dieser Teil des Abends sollte der absolute Höhepunkt werden. Hinter Masken von dorfbekannten Personen erzählten und berichteten die „Dorflaller“ spitzfindig so einiges, was im Laufe des Jahres in dem Juradorf passiert ist. Ob es nun exakt so war oder nicht, sei dahingestellt. Lachsalven unterbrachen mehrmals die Aufführung. Sehr humorvoll war der Auftritt von „Bürgermeister Mayinger“, der in König-Ludwig-Uniform die Bühne betrat und zu seinen „Bediensteten“ im Gemeinderat sprach. Nicht endender Applaus war der Lohn, und mehrmals mussten die \"Dorflaller\" nochmals auf die Bühne.

Angeschnitten wurde auch das Thema Asylanten in Rupertsbuch, nachdem mittlerweile zwei Familien hinzugezogen sind. Andrea Schneider (Suleika), Josef Heieis (Heisep) und Konrad Wagner (da Sepp) zeigten in einem Sketch, ohne sich über Asylanten lustig zu machen, welche Probleme und Schwierigkeiten diese Leute in unserem, einem ihnen unbekannten Land zu meistern haben. Wie sie versuchen, sich zu integrieren und die Leute, Sprache und Gepflogenheiten im Dorf besser kennen zu lernen. Mit diesem Sketch sollte Werbung gemacht werden, den neu zugezogenen Bewohnern offen und aufgeschlossen entgegen zu treten, um ihnen ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit zu geben. Obwohl es ein großer Spaß war, stimmte diese Einlage doch einige Besucher sehr nachdenklich.

Einen weiteren Überraschungsauftritt gab es auch noch. Daniel Schwäbl, mit seiner steierischen Harmonika, trug mit Stefan Wagner, Florian Raatz und Raphi Schneider ein Mitsinglied vor.

Zum Ausklang des Bockbierfestes spielten die Blechbläser dann einige bayerische Stücke.