Kipfenberg
Gelungene Premiere

Das Georgische Kammerorchester war erstmals in Kipfenberg

08.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:50 Uhr

Premiere für Kipfenberg: Das Georgische Kammerorchester Ingolstadt gastierte erstmals in der Marktgemeinde. Gut 200 Konzertbesucher füllten den Saal im Bürger- und Kulturzentrum Krone - Foto: mme

Kipfenberg (mme) Es war eine Premiere für Kipfenberg: Das Georgische Kammerorchester Ingolstadt gastierte erstmals in der Marktgemeinde. Gut 200 Konzertbesucher füllten den Saal im Bürger- und Kulturzentrum Krone.

Die Musikerinnen und Musiker waren auf Einladung des stellvertretenden Vorsitzenden der Kulturvereins Die Fasenickl, Anton Bögelein, gekommen. Eine Zäsur, eine Gelegenheit, inne zu halten, zu feiern, zurückzublicken: 50 Jahre ist dieses ungewöhnliche georgische, bayerische, Ingolstädter Orchester heuer geworden.

Seine Geschichte ist so wechselhaft, dass sie in ein einziges Leben kaum hineinpasst. Deswegen vielleicht hat dieses Orchester auch eigentlich zwei vollgültige Leben. Die ersten 26 Jahre hatte es seinen Sitz in Tiflis, der Hauptstadt von Georgien, danach siedelte es über nach Ingolstadt, wo es nun seit 24 Jahren eine zweite Heimat gefunden hat. Aber das neue Leben in Bayern ist nichts anderes als eine Fortsetzung des alten unter anderen Bedingungen. Denn Kontinuität ist Prinzip dieses sehr osteuropäischen Orchesters, das immer, auch im Exil, seinen Charakter bewahren konnte. Noch immer spielen fast nur Musiker aus Georgien, der ehemaligen Sowjetunion, oder zumindest aus Osteuropa in dem Ingolstädter Ensemble.

Vortreffliche Musik erklang bei dem knapp zweistündigen Konzert. Die „Brandenburgische Konzerte“, ein Musterbeispiel spätbarocker Komposition, die zu den beschwingtesten und inspirierendsten Werken zählen, die Bach je geschrieben hat, kamen in einem ersten Teil zur Aufführung. Das dritte Brandenburgische Konzert ist sicherlich das meist gespielte dieser Konzerte. Es ist mit Streichern und Basso continuo besetzt und orientiert sich an der alten Form des Gruppenmusizierens. Viele Konzertbesucher hätten über die zur Aufführung kommenden Kompositionen und die Musiker gerne etwas mehr erfahren. Leider fehlte bei der Premiere ein Programmheft.

Der Pause folgten sieben Tänze aus „Don Juan“ von Christoph Willibald Gluck. Das Ballett „Don Juan“ (1761) wird als Wendepunkt in der Gattung des darstellenden Tanzes angesehen, da es erstmals auf einem Drama aufbaut und viel Wert auf eine hervorragende Musik legt. In Erinnerung an Florenz hat Peter Tschaikowsky sein einziges Streichsextett mit dem Titel „Souvenir de Florence“ komponiert. Es gehört zu Tschaikowskys heiteren und lebensbejahenden Werken. Stehende Ovationen verabschiedeten die 17 Musikerinnen und Musiker.

Für Kipfenberg war das Konzert eine allesamt gelungene Veranstaltung, die gewiss in den kommenden Jahren ihre Wiederholungen finden wird.