Bücherei feiert 20 Jahre

05.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:36 Uhr

Auf das 20-jährige Bestehen der Allersberger Bücherei stoßen Ulrich Karl, Hartmut Hironimus, Christine Hold, Ursel Seidler, Karin Kambach, Ruth Spieß, Charlotte Kambach, Bernhard Böckeler und Roger Bitsch (v .l.) bei der kleinen Feierstunde im ehemaligen Bahnhofsgebäude an. - Foto: Mücke

Allersberg (HK) Vor 20 Jahre hatte die öffentliche Bücherei des Marktes Allersberg in den neuen Räumlichkeiten im ehemaligen Bahnhofsgebäude das erste Mal geöffnet. Bürgermeister Bernhard Böckeler hatte aus diesem Anlass zu einer kleinen Feierstunde eingeladen.

Böckeler wertete die Bedeutung einer öffentlichen Bücherei in einem Ort wie Allersberg als einen wichtigen Bildungsaufgabe für die Bevölkerung. Die dafür anfallenden Kosten seien dem Markt dies wert, um der Bevölkerung diese Einrichtung zu bieten, denn immerhin weist die gemeindliche Bibliothek mehr als 12 000 Medien auf, unter denen die Leser auswählen können.

Dazu kommt, dass über den bayerischen Leihverkehr innerhalb kurzer Zeit jedes Buch besorgt werden kann, das öffentliche Bibliotheken anbieten. Und das alles nahezu zum Nulltarif. Als vor einigen Jahren der neue Leseausweis und später eine jährliche Gebühr eingeführt wurden, ging die Zahl die Leser allerdings zurück. In der Zwischenzeit hat sich dies jedoch wieder einigermaßen stabilisiert.

Den Lesern sei entgegen gekommen, so der Bürgermeister, dass die Benutzungszeiten am Donnerstag und Freitag vertauscht wurden. Seit Jahren ist in der Bücherei auch die EDV installiert, so dass die Aufgaben noch mit einer Teilzeitkraft bewältigt werden können. Böckeler wünschte sich weiterhin einen interessierten Leserkreis.

In Allersberg hat die öffentliche Bücherei allerdings schon eine längere Tradition. Schon in den 1950er Jahren standen zwei mit Büchern gefüllte Schränke im Zimmer 1 des Rathauses, wo Einwohnermeldeamt, Standesamt, Sozialamt und Vorzimmer für den geschäftsleitenden Beamten und den Bürgermeister beisammen waren. Jahre später wurde die Bücherei in ein eigenes Zimmer im Erdgeschoss umgesiedelt, dann in den ersten Stock und Ende der 1970er Jahre wieder zurück in das Erdgeschoss.

Nachdem es dort sehr beengt zuging, mietete der Markt in der ehemaligen Hausmeisterwohnung des Gilardianwesens Räume, die allerdings keine vernünftige Heizung hatten, so dass nach einigen Jahren in das Gilardihaus selbst umgezogen wurde – in die Räume der späteren Tanzschule.

Der Medienbestand wuchs in all den Jahren auch stetig an, so dass bald nach größeren Räumen Ausschau gehalten werden musste. Mit dem ehemaligen Bahnhofsgebäude wurden ein idealer Standort und gleichzeitig eine neue Nutzung gefunden. Erdgeschoss und Obergeschoss mit knapp 200 Quadratmetern dienen seit 20 Jahren nun der Bücherei. Mit einem "Tag der offenen Tür" wurde damals die neue Bücherei der Bevölkerung vorgestellt.

Auch Ruth Spieß, die schon vor und nach dem Umzug in die neuen Räume die Bücherei betreute, war zu dem Jubiläum gekommen. Ursel Seidler, ihre Nachfolgerin seit rund 15 Jahren, ließ die Entwicklung nochmals Revue passieren. Mehr als 8700 Medien standen damals schon in der gemeindlichen Bibliothek zur Verfügung, Bis zum Jahr 2003 war der Medienbestand auf mehr als 11 000 geklettert und die täglichen Ausleihen betrugen 125 Medien. 2004 gab es dann den Einbruch und die Entleihungen sanken auf täglich rund 90. Trotz der mehr als 12 500 zur Verfügung stehenden Medien konnten seither die Entleihungen nicht erneut gesteigert werden. Dabei hat der Leser mittlerweile die Auswahl zwischen 4200 Romanen, knapp 2800 Sachbüchern, knapp 3500 Kinder- und Jugendbüchern und mehr als 1400 Zeitschriften. Dazu kommen noch 570 Tonträger und über 80 Filme über den mittelfränkischen Videoring der öffentlichen Bibliotheken. Auch Ursel Seidler wünschte sich, dass das Interesse an "unserer schönen Gemeindebücherei wieder ein bisschen lebhafter wird".

Spontan wurde dem Personal auch der Dank der Leserschaft zuteil. Claudia Heim, eine regelmäßige Leserin, die zufällig in die kleine Feierstunde platzte, sagte den "Büchereidamen" für ihre Freundlichkeit und Bereitschaft Dank, auch gerade nicht zur Verfügung stehende Medien schnellstens zu besorgen. "Und Danke dem Markt für das Angebot der Bücherei", sagte sie.