Bub läuft mitten in der Nacht zur Schule

23.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:08 Uhr
Ein Schüler meldet sich im Unterricht. −Foto: Jens Büttner/zb/dpa/Archivbild

So etwas kommt auch nicht alle Tage vor: Angesichts eines Streiks im Nahverkehr, bei dem die Busse nicht fahren sollten, hat sich gestern ein strebsamer 13-jähriger Junge in Rostock (das liegt im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern im Norden Deutschlands) mitten in der Nacht zu Fuß auf den Weg zur Schule gemacht.

Denn er wollte unbedingt rechtzeitig dort sein.

Wie die Polizei mitteilte, rief die besorgte Mutter gegen 2.30 Uhr bei den Beamten an und meldete ihren Sohn als vermisst. Demnach hatte er auf seinem Schreibtisch eine Nachricht hinterlassen, dass er bereits zur Schule unterwegs sei.

"Die Schultasche war nicht mehr in seinem Kinderzimmer, und der Junge besucht sehr gern die Schule", berichtete die Polizei vom Anruf der Mutter. Zudem habe der Bub von dem Streik gewusst. Die Beamten machten sich sofort auf den Weg und leiteten Suchmaßnahmen ein, aber sie konnten den 13-Jährigen nicht finden.

Erst gegen 7 Uhr am Morgen meldete schließlich die Sekretärin der Schule, dass der Junge sicher dort angekommen sei. Dazu war er aus dem Rostocker Stadtteil Toitenwinkel knapp zehn Kilometer durch die ganze Stadt gelaufen. Ob dem eifrigen Schüler später im Unterricht aus Müdigkeit nicht doch noch die Augen zugefallen sind, ist nicht bekannt.